Wir haben gerade unseren Termin zum Einwassern unseres Segelschiffes um erstmal zwei Wochen verschoben.
Na super. Und schon wieder – immer noch – hauptsächlich wegen Corona. Zur Zeit sind die Zahlen (und Einschränkungen) schlimmer, als vor einem Jahr.
Problem 1: wir dürften zwar ins Wasser, müssten dann aber laut Corona-Vorschriften mit dem Schiff direkt in unseren Heimathafen – ohne unterwegs einen Übernachtungsstopp einlegen zu dürfen. Und da wir ja aus Schleswig bis nach Grömitz müssten, ist das ein ordentlich langer Schlag. Normalerweise teilen wir ihn auf drei Etappen auf – wenn’s beste Bedingungen sind evtl. auf zwei. Aber jetzt die Strecke im Ganzen? Und dazu noch märz-kühl und durch die Nacht? Unterwegs ankern gehört auch nicht grad zu unserer favorisierten Lösung.
Problem 2: „eigentlich“ haben wir in diesem Jahr gar keinen festen Liegeplatz. Wir wollten ja schließlich die gesamte Saison unterwegs sein. Da braucht’s keinen festen Liegeplatz. Kostet schließlich viel Geld – und das für nichts. Daher hatten wir unseren Liegeplatz in Grömitz für diese Saison gekündigt. So kann’s gehen…
Uns bliebe noch die Möglichkeit, von Schleswig in einem Rutsch nach Schweden zu segeln. In Deutschlands Häfen dürfen wir „touristisch“ z.Zt. ja nicht einlaufen, aber Schweden lässt uns rein (…noch – Dänemark läßt uns nicht rein!), verlangt aber einen negativen Coronatest, nicht älter als 48 Stunden.
Das wäre dann natürlich ein richtig langer Schlag: ca. 190 sm bzw. ca 35-40 Stunden unterwegs. Und mittendrin nicht wirklich viele sichere Ankerplätze.
Und überhaupt: bevor wir richtig segeln, wollen wir unser Rigg professionell trimmen lassen (für Nichtsegler: Mast sicher verspannen). Der Rigger unseres Vertrauens sitzt aber auf Fehmarn – und da dürfen wir z.Zt. ja nicht festmachen. Bleibt zu klären, ob es evtl. für einen Arbeitstermin gestattet wäre???
Problem 3: meine (Petra‘s) Mutter ist grad im Krankenhaus und wir müssen schon zu Hause sein, wenn sie wieder heim kommt. Und dann wollen wir auch erstmal schauen, wie es mit ihr dann so weitergeht.
Kalli hat eine schöne Metapher für unsere verschiedenen „Baustellen“: sie sind wie Eisschollen… und die türmen sich bei uns z.Zt. kreuz und quer übereinander. Und wenn man denkt, sie sortieren sich wieder, kommt von irgendwoher eine andere Scholle angetrieben und versperrt einem den gewünschten Weg.
Das passt auch irgendwie zu der aktuellen Eissituation im Bottnischen Meerbusen (ganz im Norden der Ostsee: unser Ziel) – dort ist z.Zt. noch eine Eisdicke von flächendeckend 50-70cm Dicke anzutreffen!
Im letzten Jahr zu dieser Zeit war schon fast alles wieder eisfrei.


die Eiskarte/links ist aktuell – das Satelitenbild/rechts von 2012 passt aber dazu
Aber was Positives gibt es auch zu berichten: wir nennen endlich ein neues Schlauchboot unser Eigen. Das alte Schlauchboot, super stabil aber auch super schwer, konnten wir gut verkaufen und haben jetzt ein leichteres (und größeres) erstanden.
Wenn es erst schwimmt, ist das Gewicht des Beibootes egal. Aber vorher muss es ja an Bord diverse Male transportiert werden: es muss gut verstaut werden, bevor es überhaupt zum Einsatz kommt (wir wollen es schließlich nicht permanent hinter uns her ziehen). Es wird von uns immer erst in den schwedischen Gewässern aufgeblasen und zu Wasser gelassen, wo wir es dann beim ankern an den Schären auch wirklich brauchen.
Und dazu muss es von seinem Lagerplatz – normalerweise „wohnt“ es bis zu seinem Einsatz in der Hundekoje – dann wieder raus an Deck. Und das Transportieren ist reichlich mühsam, da zählt jedes Kilo!
Mit dem Neuen ist das deutlich einfacher: es paßt in einen – wenn auch großen – Rucksack! Aus lauter Vorfreude, haben wir das gute Stück erstmal aufgepumpt und auf unserer Terrasse Probe-gesessen.
Fühlte sich gut an!





Wir sind mal gespannt, wie das jetzt so alles weitergeht – und ob wir vielleicht unsere Reise noch mal ein Jahr verschieben müssen…
One Response
Moin Ihr Beiden, nicht untergehen.
Und bleibt gesund.
Hilfe vor Ort.
LG Bille und Ronny