Freitag, 08.10.2021 Nun ist die Saison zu Ende. Wir machen uns auf den Weg von Grömitz… nach Heiligenhafen… nach Maasholm… nach Schleswig.
Wir wollten zwar morgens früh los, aber der Nebel des Grauens bescherte uns einen zweiten Kaffee und einen späteren Start. Auch nicht schlimm. Irgendwann verzieht sich der Nebel und wir starten unseren Absegeltörn ins Winterlager.
Windstärke und -richtung erweisen sich als ideal, um unser großes Vorsegel, den Code Zero, nochmal auszupacken. Genial. Bei nur gut 5 Knoten Wind (ca. 2 Beaufort, also recht wenig) ca. 5 Knoten Schiffsgeschwindigkeit zu erreichen ist wirklich nicht schlecht. So gleiten wir also gemütlich – bei Sonne! – nach Heiligenhafen. Für den Weg unter der Fehmarnsund-Brücke muss das Segel zwar eingepackt werden, aber wir lassen es am Mast angeschlagen, um es ggf. am nächsten Tag nochmal auszuwickeln. Eine gute Entscheidung.
In Heiligenhafen sind schon reichlich Plätze frei und wir haben keine Probleme, einen Liegeplatz für die Nacht zu finden. Sogar das Hafenmeisterbüro ist besetzt und wir können unserer Verpflichtung zum bezahlen tatsächlich nachkommen. Im Frühjahr war das nicht möglich. Allerdings sind Freundlichkeit und Kundenorientierung schon im Winterschlaf.
Wir kaufen uns wieder leckeren Fisch an der Fischhalle am Fischereihafen und genießen den Abend.
Am nächsten morgen geht es nun aber doch früh los – bei Sonnenaufgang um 07.33h sind wir schon unterwegs. Die erste Zeit können wir segeln (es lebe der Code Zero), doch dann kommt der Wind recht schwach direkt von achtern und wir müssen die Unterwasser-Genua – unseren Motor, genannt auch Jockel – bemühen.
Sonnenaufgang 07.33h

Das Wetter ist einfach traumhaft und versöhnt uns für viele (zu) windige Wochenenden.
Bei der Einfahrt in die Schlei hat wohl jemand eine Dose aufgemacht: so eine große Anzahl von Schiffen auf einem Haufen hatten wir selten. Und zwischendrin der Ausflugsdampfer. Jetzt ist aufmerksam steuern angesagt.




Wir machen in Maasholm fest und gönnen uns einen leckeren Einlaufdrink in der Sonne. Geplant war ursprünglich, noch die Brücke bei Kappeln zu passieren, um am nächsten Tag die Brückenöffnung Lindaunis besser abzupassen. Doch jetzt scheint die Sonne, wir haben einen prima Liegeplatz, Wind direkt von vorne und daher heißt es: all hands on deck, Code Zero im Segelstaufach verpacken und das Großsegel abschlagen. Klappt alles prima und so geht der zweite Tag vom Saisonende erfolgreich zu Ende.





Sonntag, 10.Oktober 2021 ist der letzte Törn-Tag für dieses Jahr. Wir tuckern gemütlich die Schlei entlang und genießen die Sonne. Allerdings ist Mütze angesagt, denn es ist ordentlich kalt. Nachts hatten wir 4°C.
Wir passieren die Brücke bei Kappeln um 08.45h und schauen uns die Anlegemöglichkeiten davor und dahinter gut an. Dann sind wir im Frühjahr vorbereitet. So ganz viele passende Plätze gibt es allerdings nicht.
Brücke Kappeln

Und auch die Brücke bei Lindaunis – das aktuelle Sorgenkind der Schlei – öffnet pünktlich um 10.45h. Hier treffen wir auch einen Segler wieder, den wir in unserem Urlaub in Svendborg kennengelernt haben – so klein ist die Welt. Wir erzählen ein bisschen so von Schiff Pilgrim zu Schiff Gabbiano und verabreden uns locker für ein Treffen auf dem Weihnachtsmarkt in Braunschweig – wenn er denn stattfindet. Der Eigner Gabbiano kommt aus Braunschweig und will sich melden. Mal schauen, ob das klappt.
Brücke Lindaus
was so alles schwimmt… Anfahrt auf Schleswig unser Liegeplatz in Schleswig
Dann fahren wir doch ein wenig schneller weiter, denn in Schleswig wollen/müssen wir noch unser Vorsegel abschlagen… und den Baum abnehmen und an Deck sicher lagern… und alle Fallen aus ihren Führungen ziehen und durch Pilotleinen ersetzen… und Leinen aufschießen und gut verzurren… und elektrische Geräte abkabeln… und… und… und…
Vorsegel ist runter Baum ist verzurrt alle Leinen sind gesichert alle Fallen sind gezogen
Und ein bisschen Lebensmittel und Kleidung muss ja auch noch gepackt werden. Aber wir sind gut eingespielt. Nach dem Abendessen sind wir kaputt und fallen früh ins Bett. Ist aber auch seltsam: irgendwie werden unsere Segel jedes Jahr ein bisschen größer und schwerer…🤷♀️
Am Montag erfolgt die Übergabe an die Werft. Wir wissen unser Schiff hier in guten Händen und fahren heim. Sie werden es in den nächsten Tagen aus dem Wasser holen und sicher in die Winterlager-Halle bringen.
Und wir sagen Tschüss bis zum 01. April 2022 – geplanter Termin zum Einwassern.
