Etappen Klintehamn – Byxelkrok – Figeholm – Klintemåla – Västervik – Loftahammar – Stora Alö / 02.06. – 12.06.2024
Die Überfahrt an die Nordspitze Ölands läuft problemlos… wenn man davon absieht, dass kurz nach dem Verlassen des Hafens Klintehamn plötzlich der Motor auf Leerlauf springt. Ups… was soll das? Nun hatten wir diese so genannte Notabschaltung des Getriebes nach dem Ablegen in Visby schon einmal (ist also schon einige Zeit her), haben ihm aber keine wirkliche Bedeutung beigemessen. Getriebe wieder eingekuppelt und es ging ohne weiteren Ausfall weiter. Vielleicht doch irgendwie an den Gashebel drangekommen? Damals, in Visby, mussten wir gegen den Wind von unserem Längsseits-Platz ablegen, was mit kräftiger Motorleistung und Eindampfen in eine Spring sehr gut funktionierte (hier muss jetzt mal etwas Seglervokabular herhalten). Damals hat sich dann, kurz nachdem wir den Hafen verlassen hatten, das Getriebe ebenfalls plötzlich ausgekuppelt. Aber das kann doch „eigentlich“ nichts miteinander zu tun haben… ? … Der Motor lief anstandslos weiter, aber mit ganz geringer Drehzahl. Und jetzt wieder eine Abschaltung? Das macht Kalli doch ein wenig nervös. Erst recht, da wir uns demnächst im Schärengürtel bewegen und es da schon das eine oder andere Mal vorkommt, dass wir motoren müssen. In engen Schärenfahrwassern können wir nur segeln, wenn die Windrichtung einigermaßen passt. Gegen den Wind aufkreuzen klappt nicht so gut. Dazu kann unser Schiff nicht hoch genug am Wind gesegelt werden und bei wenig Wind kommen wir auch nicht wirklich von der Stelle. Hier kurz eine Getriebe-Erklärung: wir haben zwar einen manuellen Schalthebel am Steuerstand, aber die Schaltbefehle für das Getriebe werden von dort elektrisch an eine Box am Motor geleitet und erst diese Box bedient dann quasi manuell (über Bowdenzug) das Getriebe am Motor. Jetzt, nach der Abschaltung, erst eine kurze Gedenksekunde und den Schalthebel am Steuerstand auf „Leerlauf“ und dann wieder auf „Vorwärts“, da kuppelt das Getriebe anstandslos wieder ein und läuft weiter. Aber die Ursache des Abschaltens gilt es zu ergründen. Doch erstmal haben wir einen schönen Segeltag zurück an die Nordspitze Ölands, wieder nach Byxelkrok. Diesmal ist der Hafen noch leerer als vor einer Woche. Der Hafenmeister begrüßt uns freundlich mit „welcome back!“… er hat uns wohl wiedererkannt. Vielleicht, weil Kalli ihm letzte Woche beim Bezahlen der Liegegebühr ein kleines Fläschchen Doornkaat geschenkt hat? Alkohol ist ja bekanntlich in Schweden deutlich teurer als in Deutschland.




Es ist zwar recht nett hier in Byxelkrok, aber wir möchten endlich in die Schären. Kurs West ist angesagt. Schon kurz nach dem Auslaufen aus Byxelkrok kuppelt wieder das Getriebe aus. Kalli ist mittelmäßig genervt. Jetzt startet er eine Testreihe: niedrige Drehzahl = Getriebe kuppelt nach kurzer Zeit aus; höhere Drehzahl = Getriebe läuft deutlich länger, wie gewollt. Richtig befriedigend ist das aber noch nicht. Zumal wir doch gerade erst das Plotter-Problem gelöst bekommen haben. Seit dem Austausch in Kalmar gab es nämlich keinen „Hitze-Ausfall“ mehr! Nun mag es auch an den gebohrten Be- bzw. Entlüftungslöchern liegen, doch mehrere Kontrollmessungen während des Betriebs zeigen uns eine Temperatur von ca. 40°C hinter der Geräteverkleidung an. Das ist ja auch nicht ohne, aber der neue Plotter läuft! Auch bei Etappen von deutlich über 4 Stunden Dauer! Für den Notfall habe ich aber vorsichtshalber einen kleinen Ventilator gekauft, um einem evtl. erneut schwächelnden Plotter etwas Kühlung und damit neues Leben einzuhauchen. Man weiß ja nie…



Der Segeltag entwickelt sich (trotz anfänglichem Getriebe-Ärger) zu einem idealen Segeltag! Besser kann man ihn sich nicht malen! Und es ist inzwischen, trotz bestem Segelwind, warm genug, um die dicke Jacke gegen eine dünne Weste und die warmen Segelschuhe gegen luftige Sandalen zu tauschen. Die kurzen Hosen sind schon in den Startlöchern, müssen sich aber noch bis zur Ankunft am Liegeplatz gedulden. Was haben wir ein Glück mit dem Wetter. Das der Wind mal nicht paßt… ok, das passiert. Aber (fast) immer scheint (bisher) die Sonne und Regen hatten wir nur zweimal als kurzen Schauer. Da können wir wirklich nicht meckern. Allerdings bereiten uns die langfristigen Wetterprognosen der verschiedenen Wetter-Apps auf eine Wetteränderung vor. Mehr Wolken, weniger Sonne, evtl. auch mal Regen. Warten wir es ab. Das aktuelle übermäßig regen- und hochwassergeplagte Süddeutschland bedauern wir sehr.



Und dann geht es endlich in die Schären! Unser Ziel heißt Figeholm, ein kleiner Ort mit liebevoll gepflegtem kleinem Hafen mit Gästeplätzen, rührigen Vereinsmitgliedern, die sich beim Job als Hafenmeister abwechseln (und auch Eis verkaufen!), gute Waschmaschine-Trockner-Combi, ein Supermarkt in bequemer zu-Fuß-Entfernung und ein kleines italienisches Restaurant. Und Sonne… nach dem Festmachen wird sofort der Sonnenschirm aufgebaut. Also was wollen wir mehr. Idylle, schöne Aussicht und Gänse-Eltern mit vielen Küken gibt es gratis noch obendrauf.








Die Windvorhersage für den nächsten Tag deckt sich mit unserem Plan, hier etwas zu bleiben und Kallis Vorhaben, vielleicht doch die Ursache der Getriebe-Abschaltung zu ergründen. Nach einiger Suche hat er einen Fachmann in Göteborg ausfindig gemacht und probiert nach Absprache mit ihm diverses aus: mal hier was abschrauben, mal dort etwas hin- und herbewegen… eine kleine Testreihe ohne Motorgeräusch. Aber leider auch ohne eindeutiges und vor Allem befriedigendes Ergebnis.






Der Hafen füllt sich ein wenig, da auch andere Segler die Idylle genießen wollen anstatt sich bei zuviel Wind durch die Wellen zu kämpfen. Ab und an ist es ordentlich böig, doch wir sind gut angebunden und nutzen die Zeit für diverse Bunt- und Weißwaschgänge, eine Spazierfahrt durch die nähere Umgebung (die Scooter müssen mal wieder ran) und einen abendlichen Besuch beim Italiener. Da wir bezüglich Testreihen aktuell voll im Thema sind erweitern wir jetzt mal unser Portfolio um eine Pizza-Testreihe: wir können berichten, dass der bei „Dolce Vita“ in Figeholm lecker belegte Teigfladen im Ranking kurz vor Visby und gaaanz weit vorBorgholm liegt und damit (bisher) am besten geschmeckt hat! Der Pizzeria-Chef freut sich sehr über unser Lob.


Die dunklen Wolken, die sich am Nachmittag am Himmel auftürmen, sehen schon sehr bedrohlich und voller Regen aus, ziehen aber knapp an uns vorbei. Nur einige wenige verirrte Regentropfen finden den Weg zu uns an Bord… es lohnt nichtmal, die Luken zu schließen. Zwei Tage Figeholm sind dann aber doch genug und so machen wir uns am schwedischen Nationalfeiertag (dem seit 1916 am 06. Juni gefeierten Tag der schwedischen Flagge) auf den Weg nach Klintemåla. Doch erst wandern noch schnell einige durchgelesen Krimis ins Bücherregal beim Hafenbüro „zur freien Verfügung“. Wir wollen früh los, denn auch viele der anderen Schiffe wollen weiter… und wir sind gerne VOR dem Pulk unterwegs, um dann an der nächsten Anlegestelle die bessere Platzauswahl zu haben. Wobei natürlich bei den hier nahezu unendlich vielen Möglichkeiten die Chance, dass sich die selben Schiffe am nächsten Anleger wiedertreffen, schon nicht sehr groß ist. Aber gut, der frühe Vogel und so… hat sich bewährt, und so machen wir zeitig die Leinen los.



Als wir aus der nach allen Seiten gut geschützten tiefen Bucht um Figeholm herauskommen, ist schon merklich mehr Wind und so können wir Motor- gegen Segelantrieb tausche. Wir gleiten mit raumem Wind außerhalb des Schärengürtels gen Norden, um dann einige Zeit später wieder in das Felsengewirr einzutauchen.



Klintemåla sieht von weitem schon so verschlafen aus, wie es sich dann auch aus der Nähe darstellt. Ein Schild besagt: „Saison beginnt erst am 15. Juni. Strom und Wasser sind aber schon angeschlossen, Hafengebühr bitte in den Briefkasten beim Hafenbüro. Dann Frederik anrufen, der gibt die Code-Nummer für’s Sanitärgebäude raus.“ Na gut, kriegen wir alles hin.





Die von uns genutzte Heckboje scheint uns nach einigen plötzlich und heftig einfallenden Böen nicht mehr sehr vertrauensvoll. Beim Kampf mit unserem Schiffsgewicht wird sie ziemlich weit unter Wasser gezogen und wir haben nicht das richtige Zutrauen in ihre Haltekraft. Also Heckleine einfach lösen und das Schiff längs an die Pier treiben lassen. Klappt prima. Ein zufällig vorbei tuckernder Schlauchbootfahrer löst uns dann netterweise unsere Leine von der Heckboje, denn sonst hätten wir ganz ablegen, zur Boje fahren und wieder neu anlegen müssen. So war’s deutlich einfacher – Tack så mycket!




Und dann kommt plötzlich eine Böe nach der anderen… dunkle Wolken und auch einzelne Schauer ziehen über uns hinweg. Offensichtlich hat es das durchwachsenen regnerische Deutschland-Wetter jetzt auch an die Ostschwedische Küste geschafft. Wäre nicht notwendig gewesen. Das geplante abendliche Grillen muss ausfallen. Wir schaffen grad noch einen leckeren Rotwein auf der Pier vor dem nächsten Schauer. Man beachte: Rotwein. Den trinken wir lieber bei kälteren Aussentemperaturen. Und so ist es auch: der kräftige Wind hat ordentlich kalte Luft mitgebracht… abends muss die Heizung im Schiff für angenehme Temperaturen sorgen. Und die kurze Hose wandert erstmal wieder in den Schrank.




Am nächsten Tag ist der Regenspuk erstmal wieder vorbei. Doch die Wind- und Wettervorhersagen berichten nichts Gutes: die nächsten Tage kommt definitiv deutlich mehr Wind und deutlich mehr Regen. Also ab nach Västervik, einer etwas größeren Stadt hier in der Region. Vor zwei Jahren waren wir kurz dort und hatten uns damals vorgenommen, diese Stadt irgendwann mal etwas länger zu erkunden. Klappt dann wohl in diesem Jahr. Wir genießen die morgendliche Ruhe und gleiten – allerdings unter Motor – durch das spiegelglatte Wasser… bis Wind und Wolken wieder auftauchen (wie angekündigt). Als wir aus dem geschützten Inselgewirr um Klintemåla herauskommen können wir Segel setzten.




Der Motor läuft dabei allerdings mit, um noch einige Daten für unsere „Getriebe-Ausfall-Testreihe“ zu sammeln – leider mit Erfolg. Mehrfach erfolgt die uns schon bekannte Notabschaltung. Wir kommen aber gut an unserem Zielhafen an, bevor der Wind am Nachmittag doch unangenehm zulegt.



gelb ist stürmischer Wind
Hier bleiben wir jetzt einige Tage, denn ein gewaltiges Schlechtwetter-Gebiet zieht über ganz Schweden hinweg. Das gibt uns Zeit für intensive Putz- und Aufräumaktionen und ein etwa 4-stündiges Telefongespräch mit dem Bastelprofi Ulli. Der ist inzwischen so weit im Norden, dass es einer gut 6-stündigen Zugfahrt bedürfte, um bis zu uns zu kommen. Es juckt ihn schon mächtig in den Fingern, unser Getriebe-Problem zu lösen. Aber die Entfernung ist nun wirklich zu weit. Doch er motiviert Kalli, mal alle Verbindungsstellen, Anschlussklemmen und was sonst noch zwischen Schaltung am Steuerstand und Motor unter Deck zu finden ist genau zu kontrollieren und ggf. auseinander zu schrauben und wieder neu anzuschließen… oder wenigstens mal dran zu wackeln und zu gucken, ob sich was tut. Kalli ist tapfer, schraubt diverse Deckenverkleidungen ab, verfolgt jedes Kabel und kontrolliert alles. Und Ulli ist via Facetime immer dabei. Alles ist gut versteckt, doch nach einiger Suche finden die Beiden die einzelnen Komponenten, die zu dem Getriebe-Schaltmechanismus gehören. Wir haben also mal wieder Baustelle an Bord, aber leider… leider… alles fest, keine Korrosion gefunden, kein lockeres Kabel zu entdecken. Der Fehler bleibt. Mist




über Västervik


Schweden nur Schauer

Spaziergänge und die Erkundung der Stadt gestalten sich etwas schwierig. Eine Regenwolke jagt die Nächste. Unter Nutzung von Fahrradunterständen, Bushaltestellen, Kirchen und Cafés als Regenunterstand gelingt uns der Rundgang in Etappen. Gerade rechtzeitig vor einem richtig heftigen Regen inkl. Hagel sind wir wieder an Bord. Wetter für Tee mit Rum… und einer neuen Idee von Ulli: vielleicht ist es gar kein Datenproblem, sondern ein elektrisches???











bevor der Regen kommt
kaum zurück an Bord wieder ein heftiger Regenschauer… mit Hagel



passend zum kälteren Wetter
Doch mit Elektrik fühlt sich Kalli dann doch etwas überfordert. Er schaut mal bei der örtlichen Werft vorbei, ohne wirklichen Glauben an ein Hilfsangebot. Hier in Schweden sind alle Werftbetriebe bis über beide Ohren mit Arbeit voll: bis Mitsommer (21.06.) müssen alle Schiffe im Wasser sein. Keine Zeit für irgendetwas zwischendurch – das kennen wir schon. Doch man glaubt es kaum: „Wann wollt ihr denn weiter? Würde morgen früh um 07Uhr passen?“ Aber unbedingt! Große Freude! Und dann klingelt das Telefon sogar schon am frühen nachmittag und kurze Zeit später steht Mateusz an Bord… und tauscht nach einiger Suche eine korrodierte Sicherung aus. Sie funktioniert, aber eben nicht immer. Jetzt müssen wir nur hoffen, dass dies auch der (einzige) Fehler war. Und was sollen wir sagen: Ulli, der Bastelprofi „MacGyver“, war vermutlich mal wieder auf der richtigen Spur!!!



möglicher Übeltäter

Irgendwann sind Wind und Regenwolken durch und wir segeln weiter. Am Dienstag, den 11. Juni fahren wir eine gemütliche Etappe nach Loftahammar. Hinweis: das Getriebe fällt nach 20min aus… die ausgetauschte Sicherung scheint folglich noch nicht alles gewesen zu sein. Ulli MacGyver vermutet per Ferndiagnose sofort eine weitere Sicherung in einem der Schaltkästen bzw. ein weiterführendes Kabel, dass ggf. auch etwas korrodiert ist. Schaut Kalli dann nach, wenn wir im nächsten Hafen fest sind. Loftahammar ist ein kleines Nest in einer rundum geschützten Bucht gelegen. Dort macht alles noch einen reichlich verschlafenen Eindruck, doch wenigstens der Schiffsausstatter hat einige Stunden geöffnet – wir brauchen zwar nichts, aber irgendwie finden wir doch etwas 🤷♀️ (neu Segelhose geht immer… wenn schon keine Schuhe). Beinahe hätte ich noch den Ausstellungshund mitgenommen (inkl. Hundeschwimmweste)… schließlich hat man an Bord einen Hund zu haben. Und, wir glauben es kaum, der örtliche Nahversorger hat täglich von 05-23 Uhr geöffnet – unglaublich! Die hier ansässige Werft bringt noch ganz entspannt einige wenige Schiffe ins Wasser… keine Spur von der in anderen Häfen zu spürende Geschäftigkeit. Schließlich muss in einer Woche, zu Mitsommer, alles fertig sein. Dann geht hier die Saison richtig los. Wobei – einen wirklich professionellen Eindruck macht das hier nicht… oder muss ein Schiff so schief in der Slipanlage hängen? Hmm 🤨… seltsam. Wir genießen die abendliche Ruhe, zu der sich die Sonne nochmal richtig ins Zeug legt. Oh, wie friedlich.











Da das Wetter nun doch etwas wechselhaft zu werden scheint, kommt abends (mal wieder) eine Diskussion bezüglich des weiteren Reiseverlaufs auf: wohin als nächstes… weiter oder zurück… wann drehen wir um? Für den nächsten Tag finden wir eine gute Lösung – ein Kursverlauf (weiter gen Norden!) mit diversen Möglichkeiten für einen Stopp unterwegs. Wir schlängeln uns durch enge Fahrwege zwischen den Felsen hindurch und freuen uns an der grandiosen Landschaft… bis am Horizont dunkle Wolken auftauchen. Und sie werden immer dunkler und bedrohlicher. Der Blick in das ziemlich genaue Regenradar des Norwegischen Wetterdienstes (YR) zeigt eine sich schnell vergrößernde Regenfront, und zwar genau auf unserem Kurs.





Wir überlegen hin und her… schaffen wir es vorweg… warten wir unterwegs irgendwo ab und lassen den Regen durch… drehen wir um? Wenn es denn nur Regen wäre… Doch dann der erste Blitz… der erste Donner. Und die Wolken werden immer düsterer und bilden eine langgestreckte dunkle Wolkenwalze aus, die sich üblicherweise vor dem Herannahen von heftigen Einzel-Gewittern oder Gewitterfronten ausbildet. Gewitter muss nun wirklich nicht sein. Da mögen wir nicht durchfahren. Und den mit so einer Wolkenwalze (auch Böenwalze genannt) aufkommenden heftigen Wind möchten wir nicht unvorbereitet erleben: also Segel eingeholt, umgedreht und ein Stück zurückgefahren. Unterwegs ziehen wir schon mal die Regenjacken an, denn dem Gewitter ausweichen ist das Eine, doch dem Regen können wir nicht mehr ausweichen. Unterwegs hatten wir sowohl eine Anlegeboje als auch einen kleinen Pier gesehen, die uns bestimmt für 1-2 Stunden beherbergen. Doch als wir auf die Boje zufahren, mach just in dem Moment jemand dran fest. Der will auch lieber das Gewitter durchlassen und nicht weiterfahren. Tja… kann nicht alles klappen. Und beim Anfahren der Pier zeigt sich, dass an ihrem Ende dicht unter Wasser ein großer Felsen liegt. Nun gut, dann eben nicht.





Inzwischen hat es zwar zu regnen begonnen, aber das Gewitter scheint langsam von uns wegzuziehen. Die Entscheidung ist schnell gefällt: wieder umdrehen und auf den ursprünglichen Kurs gehen. Das Gewitter entfernt sich tatsächlich von uns und der heftige Wind ist schnell durchgezogen. Dann, hinter der Böenwalze, weht nur noch ein laues Lüftchen aus genau der entgegen gesetzter Richtung. Und es regnet sanft vor sich hin. Da ist dann eine Decksalon-Yacht äußerst praktisch: man kann, muss aber nicht, draußen stehen und die Umgebung beobachten. Das kann man auch von drinnen – im trockenen.





unsere Legitimation zum Festmachen an der blauen Boje
Unser Plan geht auf und wir kommen nur wenig nass in unserer angepeilten Ankerbucht an. Und es sind mehrere Ankerbojen frei! Es ankern hier zwar auch einige andere Schiffe, doch wir sind alle weit auseinander. Keiner stört den Anderen So wollten wir das. Und noch besser: kaum fest, lunst die Sonne wieder durch die Wolkendecke und unsere Sachen sind schnell getrocknet. Und dann stellt sich ein wohliges Gefühl ein: idyllische Umgebung, Ruhe, immer wieder ein anderer Blick vom Schiff aus. Der sanfte Wind läßt uns mal hierhin, mal dorthin um unsere Ankerboje treiben. Mal beobachten wir Fischreiher an dem einem Ufer, dann Schwäne am anderen Ufer, dann entdeckt Kalli sogar die Finne eines Schweinswales ganz in unserer Nähe. Doch die genauere Betrachtung zeigt: EIN ELCH SCHWIMMT DURCH UNSERE BUCHT !!!





wir glauben es kaum…
ein Elch im Wasser !!


Was für ein tolles Erlebnis und grandioser Abschluss eines ereignisreichen Tages.
Stay tuned and keep watching