Etappen Kalmar – Grönhögen – Utklippan – Hanö – Åhus / 22. – 30.06.2024
Die Sonne hat sich am Freitag offensichtlich total verausgabt… der Samstagmorgen (22.06.) beginnt erst in einem einheitlichen Grau in Grau, dessen Schattierungen aber über ein trübes Silbergrau zu einem trostlosen Steingrau und dunkleren Mausgrau variieren. Dann beginnt es am späten Vormittag auch noch zusätzlich heftig zu regnen. Muss das denn sein? Schauer waren leider auch schon für die vergangene Nacht vorhergesagt, daher hatten wir am Vorabend – das erste Mal in dieser Saison – unsere Kuchenbude aufgebaut. Welch gute Entscheidung! Es schüttet aus vollen Kübeln. Über ganz Südschweden liegt ein massives Regengebiet.



Dann ein unverhoffter Anruf: Mathias ist auf seiner Öland-Tour „zufällig“ an einer von uns sehr empfohlenen kleinen Backstube in Stora Rör vorbeigekommen – Mormors Stenungsbaggeri & Kaffeestuga (Omas Steinofenbäckerei & Kaffeestube) – und fragt, was er denn so mitbringen könnte. Mitbringen? Häh? Wie… mitbringen. Er kauft – gefühlt – den Laden leer und steht eine Stunde später bei uns am Schiff. Volle Tüten mit süßen Teilchen und Kuchen, Brot und Baguette und verschiedene Smørrebrød-Portionen finden den Weg an Bord. Wir sind baff… und freuen uns riesig über den erneuten Besuch. Und natürlich bezieht Mathias gleich wieder „seine“ Koje im Vorschiff, denn bei dem schittigen Wetter macht Autofahren überhaupt keinen Spaß. Da sitzt man doch lieber warm und trocken auf einem Schiff, hört den Regen aufs Dach prasseln und genießt heißen Tee mit Rum… oder auch ohne Tee. Wir bedauern den einen oder anderen Segler, der, in dicke Regensachen eingemummelt, in den Hafen einläuft. Draußen ist es richtig ungemütlich. Außerhalb des geschützten Hafenbereichs kriegen die Regentropfen durch den stürmischen Wind ordentlich Geschwindigkeit. Kein Wetter zum draußen sein. Zum Abendessen gibt es an Bord dann die mitgebrachten, reich belegten leckeren typisch schwedischen Brote. Dann igeln wir uns gemütlich ein. Bei dem Dauerregen geht niemand freiwillig von Bord.





Spät abends kommen noch weitere Schiffe in den Hafen: frustrierte Teilnehmer der Midsummersail. Die Regatta wurde am 20.06. in Wismar gestartet (Ziel ist Törehamn, der nördlichste Punkt der Ostsee) und die Teilnehmer hatten die letzten 20 Stunden mit richtig heftigem Wind und hohen Wellen zu kämpfen. Gerade etwas kleinere Schiffe bzw. kleinere Crews oder Solosegler legen hier (oder auch schon in einem früheren Hafen) eine mehr oder weniger lange Erholungspause ein. Einige haben aber auch schon aufgegeben, denn die Wetterbedingungen sind in diesem Jahr bisher alles andere als spaßig. Es besteht kaum die Möglichkeit, die bestehenden Zeit-Rekorde (für schnellstes Schiff, kleinstes Schiff, kleinste Crew) zu verbessern. Aber Spaß machen soll die Regatta schließlich, denn die Teilnehmer sind ja alles keine Profis, sondern „nur“ ambitionierte Fahrtensegler.


später ging´s dann weiter


in Blau = schiffig und elegant…

wenn man so ein Schiff freiwillig nimmt?
Der Sonntag zeigt sich dann wieder einigermaßen annehmbar: erst bedeckt, doch nach dem Frühstück sogar etwas sonnig. Mathias startet seine Weiterfahrt quer durch Schwedens Inland in Richtung Westküste (auf der Jagd nach Orten mit lustigen Namen) und Kalli macht noch weitere Getriebetests, um am Montag dem Monteur evtl. zusätzliche Hinweise geben zu können. Der Monteur klopft dann auch pünktlich am nächsten Morgen ans Schiff. Wir sind gespannt, was er zu unserem Vorschlag für den möglichen Verlauf der Bowdenzüge sagt. Erst scheint der Weg gangbar, doch bei näherer Betrachtung sind einfach die Endstücke der Bowdenzüge zu steif. An einer Engstelle kommt man einfach nicht vorbei. 😖😡🤬 Dann eben nicht auf manuelle Steuerung umbauen, sondern die elektronische Steuerung ersetzen. Da gibt es – natürlich🤷♀️ – auch ein Problem: die Lieferzeit beträgt 2-8 Wochen. Nun ist es in Kalmar zwar ganz nett, aber sooo nett nun auch wieder nicht. Da hilft dann wohl nur, sich (erstmal) an das Getriebe-Problem zu gewöhnen, weiterfahren und hoffen, dass es nicht noch häufiger auftritt und grade beim Anlegen im Hafen ausfällt. 🥴🤢🤮


bleibenden Erfolg (wie wir nach 2 Tagen wissen)
Am Dienstag (25.06.24) geht es dann endlich weiter gen Süden. Wir wollen nochmal einige Inseln besuchen… größere und kleinere. Im morgendlichen Dunst wird erst noch getankt, dann führt uns unser Kurs an die Südspitze Ölands. Unterwegs dann plötzlich ziemlich schlechte Sicht. Schon seit einiger Zeit können wir das Festland nicht mehr sehen, da es von einer dichten Nebelwand verdeckt wird. Öland hingegen zeigt sich noch… bis wir dann doch mitten im Nebel stecken. Sicht keine 50m. Ein seltsames Gefühl. Nach oben blauer Himmel – die Sonnenstrahlen schaffen es aber leider nicht, den Nebel aufzulösen. So kommt erneut unser Radar zum Einsatz. Es zeigt sich mal wieder, dass es eine gute Unterstützung der Navigationsgeräte darstellt und die Sicherheit auf See extrem erhöht: so werden wir gewarnt, dass ein Schiff direkt auf uns zukommt und dann später dicht an uns vorbeifährt, obwohl wir es überhaupt nicht sehen. Wir ahnen es nur… oder ist die entfernte Schiffssiluette vielleicht nur Einbildung?





Nach zwei Stunden ist der Spuk glücklicherweise vorbei und wir können bei strahlender Sonne in Grönhögen einlaufen. Nach Aufräumen und kurzer Verschnaufpause machen wir uns – per Elektro-Roller – auf den Weg nach Eketorp, etwa 6km entfernt. Hier machen wir auf Anraten von Ulli mal etwas in Kultur und besichtigen die Burg Eketorp, eine vorgeschichtliche Ringwallanlage, die auf den Fundamenten der ursprünglichen Anlage vollständig restauriert wieder aufgebaut wurde.







Eketorps Borg ist eine Art archäologisches Freilichtmuseum und bisher die einzige der 19 bekannten frühgeschichtlichen Burgen auf Öland, die erforscht wurden. Nach den umfangreichen Ausgrabungen in den 1960er und 70er Jahren wurde Eketorps Borg mit Gebäuden aus verschiedenen Epochen vollständig und den unterschiedlichen Epochen entsprechend restauriert und aufgebaut. Auch die hohe Ringmauer ist bis ins Detail authentisch. Wir schlendern einige Zeit durch die Anlage und lassen die Enge und Einfachheit auf uns wirken.











Wiederaufbaus in den 1960er


Gerne weitere Infos unter https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Eketorp.
Auf dem Rückweg sind wir froh, dass wir uns für die Roller als Transportmittel entschieden haben und nicht den Weg doch zu Fuss unternommen haben. Die Landschaft hier ist schon reichlich flach und eintönig und der Weg geht fast immer geradeaus. Alle Achtung für Ulli. Er hatte den Marsch damals zu Fuss unternommen – sich für zurück dann allerdings eine Mitfahrgelegenheit erfragt. Kein Wunder. Der Weg ist wirklich öde. Schon mit dem E-Roller ist er öde. Der Besuch der Burg hat sich aber gelohnt!





Und da auch Roller fahren hungrig macht, muss am Abend mal wieder unser kleiner Gasgrill ran. Danach heißt es: Ruhe und Umgebung genießen. Kein Trubel, keine laute Musik von umherfahrenden Motorbooten oder sonstige städtische Geräusche (wie in Kalmar) stören die friedliche Hafen-Atmosphäre. Nur ein Bootsnachbar hat wohl Probleme mit seinem Motor (sowas gibt es? 🥴) und versucht, ihn ans Laufen zu bringen. Vergeblich. Aber wenigstens probiert er’s erst nach Sonnenuntergang… dann ist eh genug mit Idylle und auch spät genug für die Nachtruhe. Wir verschwinden unter Deck.



Am nächsten Morgen ist die Nacht zeitig zu Ende… und wir mal wieder früh unterwegs. Der Segler mit den Motorproblemen ist schon weg. Wir haben nichts davon gehört. Aus dem Hafen raus gesegelt? Raus gepaddelt? War ein relativ kleines Boot, da ist Ablegen unter Segeln möglich. Mit unserem Schiff würde das nicht so einfach funktionieren. Wir haben Glück und es passen für uns endlich mal wieder Wind- und Wetterbedingungen, um einer unserer Lieblingsinseln einen Besuch abzustatten. Wir segeln nach Utklippan, Schwedens südöstlichster Inselgruppe, bestehend aus Norraskär und Södraskär. Sie liegt etwa 25km südlich von Karlskrona und ist seit 1988 Naturschutzgebiet. Zwischen den Schären wurde vor langem ein kleines Hafenbecken angelegt, das ursprünglich Fischern als sicherer Unterschlupf bei schlechtem Wetter diente. Hier gibt es einfach mal nichts und dafür viel Natur… und als wir einlaufen, nur ein weiteres Schiff.







Utklippan ist gerne genutzter Stopp, wenn man z.B. von Bornholm gen Schweden will – oder eben zurück. Am Abend haben sich immerhin 21 Schiffe eingefunden, die Crews genießen den Blick aufs Meer und wir alle freuen uns, dass wir hier auf so einem kleinen Felsen mitten im Nirgendwo sitzen dürfen. Kargheit, Entschleunigung, Natur pur. Nur viele Seevögel und wir. Und einige Robben auf den südlich vorgelagerten Felsen. Leider sind seit Corona die auf der südlichen Schäre stehenden Gebäude ungenutzt. Vorher gab es hier Vogelstation und Jugendherberge. Wer weiß, ob und wann diese wieder geöffnet werden. Und auch das früher mal während der Sommer-Segelsaison hier lebende Hafenmeisters-Paar, das auch gerne frisch gebackene Waffeln angeboten hat, ist Geschichte. Schade… aber wir haben ja unsere Erinnerungen! Immerhin gibt es noch die kleinen Ruderboote, damit man vom Hafenbecken auf die „Leuchtturm-Seite“ übersetzen kann. Der markante rote Leuchtturm wurde schon 2008 geschlossen und es existiert nur noch ein Leitfeuer zur Markierung des örtlichen Seewegs.
















Unser geplant früher Start am nächsten Morgen (Donnerstag, 27.06.24) verzögert sich um drei Stunden, denn die verschiedenen Windvorhersagen hatten ein (uns zu) kräftiges Windfeld wohl irgendwie alle übersehen. Als wir zu unchristlicher Zeit früh morgens den Kopf aus dem Schiff stecken, pfeift es uns nur so um die Ohren. Überhaupt kein Wind zum ablegen… und schon garnicht für eine Strecke von 30 Seemeilen, was für uns etwa 5-6 Stunden Reisezeit bedeutet. Nichts wie wieder unter Deck und eingekuschelt. Eine Reise soll ja Spaß machen. So kommen wir zu etwas mehr Schlaf und verlassen erst um 09 Uhr, gemeinsam mit einigen anderen Seglern, das einsame Felseneiland mit Kurs auf eine andere Insel: Hanö. Hier haben wir vor einigen Wochen schon mal Station gemacht. Heute wird es vermutlich voller werden, denn die Segelsaison ist im Gange. In allen Häfen sind inzwischen deutlich mehr Schiffe als auf unserer nordgehenden Reiseroute. Aber es ist noch nicht übervoll, niemand liegt im Päckchen, sondern die Schiffe liegen einzeln und hintereinander an der langen Mole. Wir machen fest und kommen gleich mit einem netten Schweden ins Gespräch, der uns eine Leine annimmt und dann unsere „Sail more – Work less“-Flagge begeistert fotografiert. Er fragt uns, woher wir sie haben: selbst entworfen! Und noch ein Foto: knips knips.



vor der Hafeneinfahrt


Die laufende Segelsaison hat den Vorteil, dass wir den Abend mit einem Besuch im kleinen Hafenrestaurants krönen können – bisher war es bei unseren Besuchen immer noch bzw. schon geschlossen. Sehr schmackhaftes Essen bei fantastischem Wetter, netter Service, ein grandioser Blick aufs Meer und die gegenüberliegende Küste… ein rundum gelungener Abend.




Für den nächsten Tag haben wir einen Hafentag eingeplant, denn erstens ist die Insel immer einen längeren Spaziergang wert, und zweitens ist ab Mittag wieder mit heftigem Südwind zu rechnen. Im Süden liegt aber Simrishamn, unser geplant nächster Stopp. Doch die Entfernung ist zu weit, um rechtzeitig vor dem Starkwind dort anzukommen, und die angesagte Windrichtung bedeutet zudem ein Aufkreuzen zum Ziel. Aufkreuzen verlängert aber die Strecke noch mehr und damit ist Simrishamn für heute raus aus der Verlosung. Also gut anbinden, noch zusätzliche Leinen ausbringen… und spazieren gehen. Der Weg führt die Küste entlang durch dichten Bewuchs und über Geröllfelder und mal wieder hoch zum Leuchtturm. Und immer schön aufpassen, dass man dem reichlich auf der Insel lebenden Damwild nicht in die Quere kommt.









Der Wind kommt plötzlich und heftig. Es flüchten sich schnell noch einige Bootfahrer in den Hafen und sind froh, dass auf den dort liegenden Schiffen immer hilfsbereite – und um ihre eigenen Schiffe besorgte 😉 – Menschen parat stehen, um beim Anlegen zu helfen. Die Neuankömmlinge müssen jetzt ins Päckchen, also an einem anderen Schiff längs festmachen. Direkt an der Mole ist nun doch nichts mehr frei. Kalli betätigt sich mal wieder in seinem Nebenjob als Hafenmeister, denn manche Zeitgenossen sind ja alleine auf der Welt und beanspruchen gerne ganz viel Platz um sich herum. Nicht mit Kalli: immer schön aufrücken, damit auch noch andere einen Platz finden. Ob Lotta, die Hafenmeisterin, wohl eine Vertretung braucht? Ich wüsste da wen🫡👨✈️



Das Anlegen ist bei dem starken Wind garnicht so einfach. Klappt aber bei fast allen gut. Nur ein großes Motorschiff hat einen kurzzeitigen Crew-Schwund zu beklagen. Einige Dinge kommen dort unglücklich zusammen: der Skipper sitzt an seiner kräftigen Maschine… Frau steht achtern mit der Heckleine bereit… Motorschiff kommt aber einem Segelschiff gefährlich nahe und Skipper gibt stark Gas, um nicht dagegen zu treiben… Frau will sich zusätzlich von dem anderen Schiff abdrücken (was bei so einem großen Motorschiff überhaupt keinen Sinn macht) und fällt ins Wasser… durch die heftigen Verwirbelungen des Motors wird sie ordentlich unter Wasser gedrückt, kommt aber wohlbehalten – vermutlich aber mit einigen blauen Flecken – und mit leuchtend gelb aufgeblasenem Rettungskragen wieder an die Luft… Skipper fährt derweil an eine andere Anlegestelle, wo ihm von Land beim Festmachen geholfen wird. Ein Schreck in der Nachmittagsstunde für alle… mit gutem Ausgang.


Und dann geht das Geschunkele so richtig los… bis zu 30 Knoten Wind (7 Bft) im Hafen bringen das sonst so ruhige Hafenwasser in Wallung und die Schiffe alle ordentlich in Bewegung. Sogar von der kleinen Inselfähre wird erhöhte Aufmerksamkeit und zusätzliche Motorpower gefordert. Alle Crews schauen nochmal nach ihren Leinen. Scheuert nichts? … ist der Abstand zum Nachbarn ausreichend? … hängen die Fender richtig? … sollte vielleicht eine Leine verstärkt werden? … Was hatten wir ein Glück, dass wir gestern im Restaurant das tolle Wetter genießen konnten, heute fliegt man von der Terrasse.
die Schiffe schaukeln ordentlich
sieht ganz schön knapp aus, passt aber
Da morgen der Wind deutlich nachlassen soll und vermutlich die meisten Segler diesen positiven Umstand zur frühen Weiterfahrt nutzen werden, verabschieden wir uns schon mal von den netten Nachbar-Schweden Annika und Dennis und tauschen Adressen aus. Man weiß ja nie… die Welt ist klein. Die Windberuhigung verzögert sich am Samstagmorgen, 29.06. zwar etwas, doch dann tut der Wind, wie vorhergesagt: auf eine angenehme Stärke nachlassen und langsam weiter auf Süd drehen. Das passt uns gut, denn wir haben inzwischen umgeplant und wollen Åhus – der Heimatstadt des ABSOLUT-VODKA – einen Besuch abstatten. Wir sind dann flott unterwegs, brauchen nur zwei Holeschläge, bis der wie gewünscht drehende Wind uns einen Anlieger beschert und kommen zeitig in Åhus an. Dort müssen wir uns erstmal mit der blöden Anlegesituation arrangieren, die wir aber kennen und so erwartet haben. Åhus liegt an der Flussmündung des „Graften“, einem kleinen Nebenarm des Flusses „Helge å“, und man hat immer ein wenig mit Strömung zu tun. Dazukommt, dass die Anlegeplätze für uns reichlich kurz sind und wir ein ziemliches Leinen-Gehäkele haben, bis wir gut und sicher fest sind – Längs-Anlegeplätze gibt es leider nur direkt an der Straße. Da gefällt es uns nicht. Was soll’s… kein Problem. Die verschiedenen Knotentechniken haben wir voll drauf, die Sonne scheint, die Eisbude lockt… wir machen uns gleich auf den Weg zu einem kleinen Rundgang.
es geht flott voran gen Åhus



Auf der Promenade entlang des Flusslaufs ist der Bär los… kein Wunder an diesem sonnigen, sommerlichen samstäglichen Spätnachmittag. Es reihen sich Restaurants, Eisbuden und noch der eine oder andere Bekleidungs-Shop aneinander und alle sind gut besucht 🍦👚. Doch wir haben Glück und ergattern einen schönen Platz zum „Dinner mit Kellner“. Auf dem Heimweg wundern wir uns über eine Menschenansammlung, die offensichtlich auf eine Mini-Fähre wartet. Diese fungiert als Shuttle zu einem auf der anderen Fluss-Seite liegenden beliebten Restaurant und einer trubeligen Bar. Doch beide Locations sind voll… es stehen schon Menschen davor und warten auf einen Platz. Das sehen wir gut von “unserer“ Fluss-Seite aus. Wieso will man dann noch rüber? Man muss nicht alles verstehen. Zurück an Bord steht für uns noch der erneute Aufbau unserer Kuchenbude an: heftiger Regen ist vorhergesagt.





Kladdkaka, Pekanuss, Salzlakritz-Streusel 😍😋
(Kladdkaka = klitschiger Schokoladenkuchen)

Über Nacht kommt heftig Wind auf – wie vorhergesagt – und kräftiger Regen – wie ebenfalls angekündigt. Über ganz Schweden liegt – wieder mal – ein großes Regengebiet. Wir sind ein bisschen skeptisch, ob die kleinen Fingerstege, die zum Festmachen vorgesehen sind, auch wirklich halten. Wir bekommen den Wind nämlich heftig direkt von der Seite. Wir verdoppeln wenigstens die am meisten beanspruchte Leine. Hilft dem Steg zwar nicht, beruhigt uns aber. Am Mittag hat es sich dann endlich ausgeregnet und ausgeblasen. Wir trauen uns nach draußen. Ein etwas längerer Spaziergang durch den Ort steht endlich an. Der Regen hatte aber auch was Gutes: das Schiff ist mal wieder gewaschen, von Salz, etwas Sand und Fliegenleichen befreit und wir haben wieder klare Sicht nach draußen.



… wir aber sicher im Hafen angebunden
Der Ort ist wirklich nett – auch bei bedecktem Wetter, denn leider ist der Kampf zwischen Sonne und Wolkendecke noch in vollem Gang. Der mittelalterliche Stadtkern zeigt sich mit hübsch hergerichteten Häuschen und der 900 Jahre alte Sankt-Maria-Kirche. Am Flussufer stehen zudem viele sehenswerte Anwesen – man kann deutlich schlechter wohnen. Und mittendrin die Produktionsstätte von ABSOLUT-VODKA: große Werkhallen und die historische Fabrikantenvilla des Firmengründers Lars Olsson Smith. Leider ist eine Besichtigung aktuell nicht möglich: kein Personal für Führungen. 🤷♀️🤷♂️ Dann müssen wir wohl irgendwann nochmal wiederkommen.












Stay tuned and keep watching