Nachlese Segelreise 2024

Großenbrode – Isernhagen / 25. Juli – 15. August 2024

Nun haben wir also unser schwimmendes Zuhause der letzten drei Monate verlassen und wieder dauerhaft festen Boden unter den Füßen. Die Werft hat Pilgrim ohne unser Dabeisein gut aus dem Wasser gekrant – davon, dass sie das sehr professionell und umsichtig machen, haben wir uns im letzten Jahr schon überzeugen können. 

Zuhause müssen wir uns erstmal wieder etwas einleben… doch die Reisezeit war ja nicht so lange, wie vor zwei Jahren und so findet sich alles schnell wieder. Da wir aber bei unserer Abreise aus Großenbrode nicht alles mitnehmen konnten, was nach Hause sollte, fahren wir einige Zeit später noch mal in den Norden. Das hat auch den positiven Nebeneffekt, dass wir mit der Werft vor Ort einige notwendigen Arbeiten besprechen können. Inzwischen konnten sich die Werft-Mitarbeiter einen ersten Eindruck verschaffen und realistische Vorschläge unterbreiten.  

noch ist viel Platz in der Winterlager-Halle, denn die meisten Schiffe gehen erst ab Mitte September aus dem Wasser

Hier eine kleine Zusammenfassung unserer Reise:

  • 102 Tage an Bord – inkl. einiger Tage in Grömitz, die wir zum Einbunkern, einpacken und für weitere Reisevorbereitungen genutzt haben 
  • 1.031 sm = 1.910 km zurückgelegte Strecke, leider (wieder mal) ca. 66% mit Motorunterstützung bzw. nur unter Maschine: wegen Flaute… engen Fahrwassern, in denen wir nicht segeln wollten… vor dem nächsten Starkwindfeld lieber etwas Strecke machen… oder einfach zu wenig Geduld, um bei wenig Wind mit 2kn dahinzutreiben
  • 42 verschiedene Häfen und Ankerplätze, davon 30 unterschiedliche, und 7 für uns neue Häfen
  • 40 Reisetage mit entspannten Tagesetappen von von 9 bis 56 sm Länge
  • 62 Hafentag wegen unpassendem, meist Starkwind… ungemütlicher Dünung… Teilnahme an Festivitäten wie Schiffstaufe und Mittsommer-Feier… oder weil’s einfach schön war im Ort und im Hafen… aber leider auch wegen diverser Reparaturen (und Reparaturversuchen)
  • frühestes Ablegen um 04.10 Uhr: wegen längerer Strecke, bzw. um am frühen Nachmittag im oft leeren Hafen einen für uns schönsten Liegeplatz zu bekommen und anschließend am neuen Ziel viel Zeit für Erkundungen zu haben
  • spätestes Anlegen um 13.45 Uhr, vorher dichter Nebel
  • nur eine halb verbrauchte 5kg-Gasflasche wegen des möglichst häufigen Einsatzes von Elektro-Kochplatte und Außen-Grill (und Restaurant-Besuch)
  • nur eine kurze Grundberührung – aber bei sandigem Untergrund. Ist nur etwas Farbe am Kiel abgeschubbert 🤷‍♀️
  • sonstige Schäden bzw. Defekte: mal wieder eine undichte WC-Pumpe (ein Dauerbrenner); ein nach diversen Ausfällen ausgetauschter Plotter (hatte offensichtlich ein thermisches Problem – der Neue läuft einwandfrei); eine immer wieder ausfallende Motor- bzw. Getriebesteuerung, die sich auch nach intensiver und zeitraubender Fehlersuche nicht reparieren ließ (aber jetzt im Winterlager hoffentlich repariert bzw. ausgetauscht wird); eine defekte Verbindungsstelle am Vorstagprofil (die aber erst beim Auswassern aufgefallen ist und uns unterwegs nicht behindert hat); 2 zerbrochene Gläser, diverse verschlissene Segelhosen, 2 Paar abgelaufene Schuhe, Sandalen und diverse verblichene Shirts
  • nur positive Begegnungen und sehr nette neue Bekanntschaften
  • für einige Tage Besuch von Freunden bei uns an Bord !!! 🥰🤩
  • Treffen mit Freunden, die mit ihrem eigenen Schiff unterwegs sind
  • Wiedersehen unserer Vor-Vorgänger Pilgrim, einer LM30 Baujahr 1983
  • 2 gelesene Bücher, 1 gestrickter Pullover, 1 Paar gestrickte Socken
  • tausende Tiere in schöner Natur:  verschiedene Möwen- und Entenarten, Schwäne, Graureiher, Kormorane, hunderte Trottellummen und unzählige andere Vögel, viele Seehunde, Kegelrobben, Schweinswale, Kühe (auf einigen Schären!), Damwild, 1 Elch (schwimmend in unserer Ankerbucht!), kaum Mücken und wieder erstaunlich viele Bordhunde (man segelt nicht mehr ohne Hund!)
  • viele schöne Erlebnisse und Eindrücke, von denen wir wieder eine ganze Weile zehren können

Im nächsten Jahr stehen etwas kürzere Törns auf der Wunschliste… vielleicht sind wir mal wieder als kleine Flottille gemeinsam mit Freunden unterwegs?

Apropos: unser Segelfreund Thorsten, den wir Anfang April zu seinem Ostsee-Törn verabschiedet haben, ist mit seiner „Lebowski“ mit gut 1.400sm im Kielwasser ebenfalls wieder gesund in Großenbrode angelandet. Leider haben wir ihn unterwegs nicht getroffen, denn durch unsere Getriebe-Probleme sind wir früher wieder gen Süden gefahren als ursprünglich gedacht. Daher haben wir es uns aber nicht nehmen lassen, ihn in Großenbrode mit einem kalten Bier in Empfang zu nehmen und hoffen, seine „Sozialisierung“ an Land klappt ebenso gut, wie bei uns. Bis bald mal wieder 💁‍♀️💁‍♂️

Stay tuned and keep watching

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