Die neue Segelsaison naht…

…doch noch ist nicht klar, wo es uns hinwehen wird. Wir wollen in diesem Jahr nicht so weit weg, sondern uns in der näheren Umgebung „etwas treiben lassen“… vielleicht in die Dänische Südsee, rund Fünen oder an die Südwestküste Schwedens… vielleicht rund Rügen und Usedom mit einem Abstecher nach Bornholm… alles ist offen und wir sind selber gespannt.

Da wir lange nichts von uns haben hören lassen, hier eine kleine Rückschau, denn es gibt viel zu erzählen.

Als erstes: wie schon im Herbst angekündigt, konnten wir an einer fantastischen Expeditions-Kreuzfahrt teilnehmen: an einer Schiffs-Reise durch das kanadisch-arktische Inselgewirr und damit sozusagen auf den Spuren der großen Entdecker. Wir haben die Nordwest-Passage befahren. Natürlich nicht mit unserem Segelschiff, dazu fehlt uns dann doch der Mut, aber mit einem kleinen, extra für arktische Gewässer ausgerüsteten Kreuzfahrtschiff. Was für eine ungemein spannende und beeindruckende Reise, die ich im Anschluß – wie ich es auch mit unseren anderen längeren Seereisen gemacht habe – in Worte gefaßt und als Buch zusammengestellt habe. Wen also eine Reise durch diese kalte, faszinierende und bedrohte Landschaft interessiert, kann unser kleines Reisetagebuch mit vielen Fotos und auch diversen Hintergrundinformationen zu Land und Leuten im Verlag Tredition bestellen: Print-on-demand… wird ca. innerhalb einer Woche geliefert. Ich glaube, es ist ganz nett geworden. Ich würde mich natürlich über Rückmeldungen sehr freuen.

https://shop.tredition.com/booktitle/Expeditions-Kreuzfahrt_Nordwest-Passage/W-339-898-851

Unser Schiff wurde derweil im Winterlager von der Werft ordentlich in die Mangel genommen. Es gibt ja immer Wartungsarbeiten und diverses anderes zu tun. Der Fehler in der Motor- und Getriebesteuerung wurde – vielleicht – gefunden. Allerdings nicht von der Werft, denn vorab hat es sich unser Freund Ulli nicht nehmen lassen und mal wieder gebastelt: er hat den Schalthebel völlig zerlegt, um sich das Innenleben anzuschauen. Ausser einer vielleicht… eventuell… gegebenenfalls etwas wackeligen Kabelverbindung an einer Stelle konnte er nicht wirklich etwas Gravierendes feststellen. Folglich hat er den Schalthebel wieder zusammengebaut. Und wir haben ihn wieder angeschlossen. Die Trockentests, die auch im Winterlager ohne laufende Maschine möglich sind, lassen Gutes erhoffen. Doch endgültig merken wir das leider erst, wenn wir wieder im Wasser sind und der Motor über einen längeren Zeitraum läuft. Nichtsdestotrotz haben wir entsprechende Angebote für einen Austausch der Getriebesteuerung vorliegen. Wenn’s denn also doch nicht einwandfrei läuft, müssen wir halt während der Saison nochmal in die Werft. Doch vorerst hoffen wir auf Ullis heilende und basteltechnisch bewährten Hände. 

Und auch unser Unterwasserschiff wurde über den Winter intensiv bearbeitet: sämtliche Schichten Antifouling-Schutzanstrich, die sich über die letzten 12 Jahre angesammelt haben und nun stellenweise nicht mehr richtig festsitzen und abblättern, wurden aufwendig entfernt. Und das muss auch sehr umsichtig geschehen, damit zwar Antifouling und Grundierung völlig entfernt werden, aber das Gelcoat, die eigentliche Schiffsaussenhaut, dabei nicht beschädigt wird. Und die alten Schichten werden nicht etwa großflächig abgeschliffen. Nein, nein. Dabei würden sich die Schleifscheiben viel zu schnell zusetzen. Die Anstriche werden mit einer kleinen Ziehklinge Stück für Stück mühsam abgezogen. Das ähnelt eher einer Strafarbeit, aber eine andere Möglichkeit gibt es leider nicht. 

Und danach ist es dann an der Zeit für einen neuen Komplett-Aufbau, der uns beim segeln bestimmt auch 0,3kn schneller werden lässt. 😉 Kleines Problem am Rande: es muss noch alles pünktlich zum Einwasser-Termin fertig werden. Und da spielt die Temperatur eine große Rolle, denn bei zu geringen Temperaturen halten die verschiedenen neuen Schichten nicht korrekt am Rumpf und aneinander. Folglich drücken wir aktuell die Daumen, dass die Außentemperaturen mitspielen. Und das auch für mehrere Tage, denn der neue Auftrag besteht aus mehreren Schichten (Mehrfach-Grundierung und dann mehrere Schichten Antifouling), die natürlich auch jeweils gut durchtrocknen müssen. Eine speziell für solche Arbeiten zu beheizende Halle hat die Werft nicht. Aber sie ist guten Mutes… und wir auch. Bisher hat alles geklappt, was die Werft zugesagt hat.

Für unsere Zwischen-Besuche in Großenbrode – wir müssen ja immer mal schauen, was so mit unserem Schiff passiert – haben wir eine recht neu erbaute Unterkunft am Grömitzer Dünenpark für uns entdeckt und die Besuche auch jeweils gleich für ein Treffen mit guten Freunden genutzt. Bis zum Saisonbeginn ist es noch etwas hin und so langsam wächst die Sehnsucht… nicht nur nach der Ostsee und dem Leben an Bord, sondern auch nach unseren Segelfreunden. So eine segelfreie Zeit ist schon recht lang. Und ein Treffen mit Gleichgesinnten tut richtig gut.

Dann haben wir im März auch kurz dem Grömitzer Hafen einen Besuch abgestattet und schon mal den diesjährigen Wimpel für’s Schiff abgeholt… und natürlich einen leckeren Drink bei Meike genossen.

Bitte alle die Daumen drücken, dass die Werft unseren Einwasser-Termin Anfang April 2025 einhalten kann! Bis dahin… 💁‍♀️💁‍♂️

Stay tuned und keep watching

Kommentare:

One Response

  1. Hallo Ihr beiden,
    dann drücke ich Euch die Daumen und wünsche Euch einen guten Start. Ihr seid jetzt ja brückenunabhängig.
    Gruß Oliver

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