Den Öresund wieder südwärts

04. – 11. August 2025

Helsingør – Rungsted – Dragør – Skanör – Rødvig

Am Montag, den 04. August 25, scheint die Sonne in voller Pracht und schickt ihre wärmenden Strahlen durch die Decksluke bis auf mein Gesicht. So wird man doch gerne aus dem Schlaf geholt. Doch dann folgt das traurige Erwachen… die Sonne hat wohl nur im Traum golden durch das Luk geblinzelt. Eine wage Erinnerung an vergangene Sommertage. Der Morgen hüllt sich in graue Wolken. Nun gut… das kennen wir schon. Aber immerhin stürmt es nicht mehr. Und es regnet auch grad nicht. Wir sind ja schon mit wenig zufrieden und es bleibt die Hoffnung auf den Moment, in dem das Grau aufreißt.

Unser Längsseits-Nebenlieger macht sich fertig zum Ablegen und wir tun es ihm gleich. Schnell noch den Dieseltank füllen – die Bunkerstation/Tankstelle ist hier völlig problemlos anzusteuern – und auf geht es in Richtung Süden. Bis zum Nachmittag soll es einigermaßen trocken bleiben und auch der Wind soll erst später am Tage wieder auf eine unangenehme Stärke anschwellen. Wir nutzen also die Vormittagsstunden und segeln bis nach Rungsted, einem recht großen Hafen etwa 20km nördlich von Kopenhagen. Hier sind wir in der Vergangenheit immer dran vorbeigesegelt, da er einfach zu nah an anderen von uns angelaufenen Häfen liegt. Doch heute ist die Chance. Schon nach gut 10sm sind wir am Ziel und finden einen Liegeplatz direkt vor dem Clubhaus des „Kongelig Dansk Yachtclub“ (Königlich Dänischer Yachtclub).

Den freien Liegeplatz hatte ich schon auf einer Hafen-WebCam gesehen und gehofft, dass wir ihn auch bekommen. Hat geklappt! Vor uns liegt eine Swan 56, ein Edel-Segelschiff… wo sind wir hier denn hingeraten? Beim Umschauen sehen wir viele große Segel- und Motorschiffe. Vermutlich hängt das mit der Nähe zu Kopenhagen zusammen… hier scheint Geld zu sein. Dafür ist die Liegeplatzgebühr aber moderat und im guten Vergleich zu anderen Häfen. Es wird viel geboten und das ist auch gut so, denn hier werden wir wohl mindestens drei Tage auf weniger Wind warten. Viele Shops, die unterschiedlichsten Restaurants, ein großer Schiffsausstatter, ein Museum… alles, was das Herz begehrt. Und auch die Nutzung von Waschmaschine und Trockner ist bezahlbar – und der Weg dorthin auch angenehm kurz.

Doch auch Edelyachten sind nicht vor Unfällen gefeit: letzte Nacht (bevor wir hier eingelaufen sind) ist ein 16m-Motorschiff abgebrannt. Glücklicherweise war niemand an Bord. Einige in der Nähe liegende Schiffseigner – geweckt durch Geräusche, Brandgeruch und ungewohnte Hitze – haben sich noch verlegen können, sodaß bei denen außer Ruß und zu warm gewordenen Fendern keine großen Schäden zu beklagen sind. Jetzt wird das verschmutzte Löschwasser aus dem Brandopfer gepumpt und gehofft, dass das Schiff nicht doch noch auf Tiefe geht. Wir werden das die nächsten Tage beobachten.

Erstmal aber einkaufen, Wäsche waschen und ein wenig umschauen. Das Wetter hat glücklicherweise den Wetterbericht gehört und so bläst der Wind, wie erwartet. Kein Fender quietscht oder muss heftig Druck aushalten, denn wir werden gut von unserem Steg weggedrückt. So wollten wir das. Doch am Abend ungewohntes rucken. Was ist jetzt wieder los? Wir müssen sowohl die Länge der Festmacherleinen als auch die der Fender korrigieren. Der Wasserstand ist massiv gestiegen. Durch den anhaltend starken Wind aus westlichen und südwestlichen Richtungen wird das Wasser in die Belte, den Öresund und auch ins Skagerrak gedrückt und kann an den Engstellen Kattegat und Helsingør/Helsingborg nicht schnell genug entweichen. Es kommt zu einem Rückstau und so schwimmen wir zu guter letzt ca. 70cm höher am Steg. Da müssen wir schon ganz ordentlich klettern, um an Bord zu kommen. Der kleine Trittfender hilft. Gut, dass wir ihn an Bord haben. Bei solchen Wasserschwankungen wären natürlich Schwimmstege sehr praktisch – da bleibt die Höhe vom Schiff zum Steg immer gleich – doch natürlich sind nicht überall solche installiert.

Wir lernen: in Rungsted findet jeder etwas…. nicht nur jeder Geschmack, auch jeder Geldbeutel. Sowohl Restaurants gibt es in preiswert und in edel, und auch beim Shoppen gibt es für jeden die passende Klamotte. Nicht nur Segelshirts werden angeboten, auch feine Seidenblusen sind im Angebot. Auch wir finden – natürlich – eine Kleinigkeit, die dann, der oft feinen Kundschaft entsprechend, schick eingepackt wird. Wo bitte wird sonst ein gekauftes T-Shirt in Seidenpapier eingeschlagen und das Päckchen liebevoll zugeklebt? Das hab‘ ich im Segelurlaub noch nie erlebt. Man lernt nie aus.

Und auch ein Museum lockt (mich) zu einem Besuch. Hier in Rungsted, vor den Toren Kopenhagens gelegen, steht das Geburts- und Wohnhaus von Karen Blixen (* 17.4.1885-7.9.1962). Die dänische Schriftstellerin ist bestimmt vielen bekannt als Autorin des autobiographischen Romans „Jenseits von Afrika“ – 1985 verfilmt mit Meryl Streep, Robert Redford und Klaus Maria Brandauer.

Es gibt noch ein zweites Karen Blixen Museum, und zwar in Nairobi. Es befindet sich auf dem ehemaligen Farmgelände der Autorin in Kenia und ist das Farmhaus, das Karen Blixen von 1917 bis 1931 bewohnte und das auch als Kulisse für den Film „Jenseits von Afrika“ diente. 

Vom Besuch zurück drohen schon wieder dunkle Wolken. Doch Regen hat auch etwas Schönes: ein wunderschöner Regenbogen zeigt sich und es schimmert sogar ganz zart ein zweiter Bogen vor dem graublauen Himmel. Immer wieder wunderschön anzuschauen! Da sich der kräftige Wind langsam etwas beruhigt, sinkt auch der Wasserstand ganz langsam, aber stetig, wieder ab. Das Auf und Ab der Elemente gehört eben zum Alltag auf See.

Am Abend schlendert ein nettes dänisches Paar an unserem Schiff vorbei… wir kommen ins Gespräch… und schon sitzen wir bei uns an Bord und nehmen ein kaltes Getränk. Sie geben uns einige Tipps zu umliegenden Häfen, von denen sie sicher sind, dass auch wir mit Pilgrim da hineinpassen – ihr Schiff ist genauso groß, wie unseres, und sie haben dort überall schon angelegt. Vielen Dank an Hanne und Lars: die Tipps sind notiert und wenn nicht in diesem Jahr, dann laufen wir die genannten Häfen bestimmt beim nächsten Besuch im Öresund an. Euch noch einen schönen weiteren Segeltörn.

Am nächsten Morgen (Donnerstag, 7.8.25) können wir unseren Tritt-Fender abmontieren und haben uns entschieden: wir fahren doch nicht auf die schwedische Insel Ven – mitten im Öresund gelegen – und in den Hafen Kyrkbacken, wie von Hanne+Jan empfohlen. Der Wind weht so herrlich und passend für einen Kurs nach Dragør. Die knapp 4sm bis Ven sind uns doch etwas zu kurz, wir wollen endlich mal wieder segeln und den heutigen Wind genießen. Also zeitig abgelegt und Segel gesetzt. Und schon rauschen wir dahin. Das Segeln an diesem Tag ist wirklich ein Hochgenuss: das Wasser ist nahezu spiegelglatt, kaum eine Welle bremst unsere Fahrt. Der Wind weht uns passend in die Segel, nur ab und an bläst er in kräftigen Böen. Unser Schiff schießt förmlich durch das Wasser – so schnell sind wir selten unterwegs. Nach wenigen Seemeilen, als der Wind noch einmal zulegt, müssen wir etwas Segelfläche wegnehmen und das Großsegel reffen. Aber wir werden nicht langsamer, haben jetzt nur weniger Schräglage und genießen jede Minute, jede Meile, und lassen uns vom Rauschen des Meeres tragen.

ohne störende Wellen rauschen wir nur so dahin

Wir kommen schneller an unser heutiges Ziel als gedacht. Doch einfach weitersegeln wollen wir nicht, soviel Spaß es auch heute macht. Die Häfen sind aktuell alle so voll – es sind halt überall noch Ferien – allerdings kommt jetzt das letzte Ferienwochenende in Dänemark und Schweden, da sollte es ab nächster Woche ein wenig besser werden. Daher wollen wir heute lieber wieder zeitig einen Hafen anlaufen, um uns die Chance auf einen einigermaßen angenehmen Platz zu wahren. Gesagt, getan. In Dragør finden wir diesmal zwar keinen Boxenplatz, sondern müssen– etwas widerwillig – an einer ungeliebten Mooringleine festmachen. Ein netter Hafenlieger reicht sie uns an und schon sind wir fest. Hat prima geklappt. Und wider Erwarten stellt sich heraus: das war eine gute Entscheidung. Der Platz ist nicht zu eng, das Anlegen war problemlos und wir liegen schließlich sicher und entspannt. Manchmal muss man alten Vorbehalten einfach eine Chance geben und wird ggf. angenehm überrascht. Und einen Vorteil des Festmachens mit Mooringleine bemerken wir am nächsten Morgen nach dem Ablegen: nur die Vorleinen müssen aufgeschossen und verstaut werden, die Achterleine = Mooringleine wird einfach gelöst und fällt ins Wasser. Fertig. Prima.

Das Festmachen an Mooringleinen funktioniert etwas anders als das klassische Festmachen in einer Box oder am Steg. Meist liegen am Grund des Hafens starke Taue, die quer zur Steganlage verlaufen und an Bojen oder massiven Betonankern am Grund enden. Beim Anlegen fährt man langsam mit dem Bug voraus an den Platz, nimmt eine der am Steg ausliegenden Mooringleinen auf – oft reicht einem ein Hafenlieger diese von Land aus herüber – und führt sie vom Bug aus zum Heck des Schiffes. Die Leine wird dann straff durchgezogen und an der Heck-Klampe belegt. Danach werden die Vorleinen am Steg festgemacht. So liegt das Boot sicher zwischen Steg und Mooringleine. Zu zweit ist das aber – speziell bei mehr Wind – etwas anspruchsvoll und daher mögen wir das nicht so sehr. Nicht überall steht ein Helfer bereit.

Beim diesmal kurzen Spaziergang – nur bis zum Hafenmeister – stolpern wir über ein Plakat, dass uns durch die Blume erklärt, was wir morgen machen: wieder ablegen. Ab morgen ist nämlich für drei Tage großes Hafenfest. Und die Band baut sich dann direkt vor unserem Bug auf. Na super. Wir als Nicht-Party-Animals brauchen das nicht so wirklich. Aber heute Abend ist es noch angenehm ruhig. Wir genießen die Hafenatmosphäre und nette Gespräche mit unseren sympathischen Liegeplatznachbarn und ich stelle dabei fest, dass ich die Frau des Skippers schon kenne. Wir haben uns nämlich mehrfach an Waschmaschine und Trockner in Rungsted getroffen und dort schon nett unterhalten. Die Welt ist eben klein. Die „Cetus 3“-Crew hat es aber etwas eiliger als wir, daher wird es wohl auf dieser Reise kein weiteres Treffen geben. Schade. Und dann warten wir… und warten… aber heute kommt leider kein Mathias mit leckerem Kuchen vorbei. Auch schade.

Als die Dämmerung über den Hafen fällt, wird die zunächst friedliche Stimmung jedoch mehr und mehr getrübt und wir bekommen einen kleinen Vorgeschmack auf das Hafenfest. Im direkt an die Kaimauer angrenzenden Restaurant lassen sich einige Gäste zu ausgelassenen Gesprächen und lautem Gelächter hinreißen. Ihre Stimmen hallen über das Wasser, durchbrechen die Stille und legen sich wie eine unsichtbare Wolke über die Boote. Die sonst so entspannte Hafenatmosphäre wird von dem unaufhörlichen Stimmengewirr spürbar gestört. Sei ihnen ihre gute Stimmung gegönnt… aber es ist schon etwas laut. Es fällt schwer, das sanfte Schaukeln des Schiffes und die Ruhe zu genießen, während das lebhafte Treiben an Land von Minute zu Minute zunimmt. Wir liegen halt direkt am Hotspot. Pech gehabt. Das passiert. Es war aber nichts besseres frei. Von irgendwoher hören wir einen leisen Seufzer – offenbar sind wir heute Abend nicht die Einzigen, die statt Partystimmung lieber einen stillen Sonnenuntergang gesucht hätten.

Ein neuer Morgen… unsere Entscheidung steht. Kein Bock auf Hafenfest! Leinen los und wieder nach Schweden. Heute heißt unser Ziel: Skanör. Ein kleiner Hafen mit herrlichem Strand an der westlichsten Ecke Schonens gelegen. Da die Entfernung nur gut 12sm beträgt, können wir uns morgens etwas Zeit lassen. Mal keine Abfahrt vor’m aufstehen. Wind ist leider grad keiner, daher haben wir heute Kontrastprogramm zu der gestrigen Rauschefahrt unter Segeln: der Motor muss ran. In Skanör waren wir 2009 das letzte Mal und es hat sich viel getan: die Steganlagen wurden komplett umgebaut und wir sind mal gespannt, wie es uns gefällt. Unterwegs wird – wie es sich gehört – die Gastlandflagge gewechselt. Wir wollen schließlich nicht unangenehm auffallen.

Einlaufend in den Hafen sehen wir noch zwei freie, neu ausgebrachte, Heckbojen, doch es scheint uns, so direkt an der Hafeneinfahrt, doch etwas unruhig. Falls der Wind auf nordwestliche Richtungen drehen sollte, läuft bestimmt Schwell in den Hafen. Also weiter Ausschau halten nach einem freien Platz – zur Not können wir uns ja doch noch für eine Heckboje entscheiden. Wir sehen einen flachen Schwimmsteg… das ist unserer! Der Platz ist zwar eigentlich etwas kurz für uns, zumal dort schon ein ähnlich großes Schiff liegt, aber das passt schon. Wir legen uns Bug zu Bug zu dem anderen Schiff, etwas überlappend mit einem dicken Fender dazwischen, und so sind wir alle zufrieden. Einige Zeit später bekommen wir beide – natürlich – noch jeweils einen Nachbarn. Das war zu erwarten. Es ist Freitag und das letzte Ferienwochenende in Dänemark und Schweden.

Schon beim ersten Rundgang durch die nähere Umgebung wird uns klar: der Charme des alten Fischerhafens, wie wir ihn kannten, ist verblasst. Wo früher das ruhige Klappern der Wanten und leises Plätschern der Boote den Ton angaben, pulsiert heute das Leben. Es ist laut, bunt und immer irgendwie etwas in Bewegung. Und es sind erstaunlich viele wirklich große Motorschiffe im Hafen – das größte hat 72ft = 22m ! Erschreckend! Sei jedem sein Schiff gegönnt, aber dann soll er doch bitte in einen größeren Hafen anlaufen. Danke.

Ein Fischrestaurant neben Eisbude neben Tapasbar neben Pizzarestaurant… jeder findet das passende Gericht. Und überall ist es voll. Allerdings habe ich auf ein Foto des Trubels verzichtet.

Die neuen Steganlagen sind modern und funktional, der Hafen wirkt aufgeräumt, aber die Gemütlichkeit vergangener Jahre ist dem Trubel gewichen. Überall schallen Stimmen, Musik dringt aus den Strandlokalen, und jetzt, am Wochenende, verwandelt sich das kleine Hafengelände in eine Bühne für Feierlaune. Wer nach stillen Sonnenuntergängen und maritimer Beschaulichkeit sucht, muss sich wohl ein anderes Plätzchen suchen. Unsere erste Befürchtung ist: sind wir jetzt vom Regen in die Traufe gelangt? Hier in Skanör ist morgen nämlich großes Saisonfinale. In der Strandbar wird ab 23h gefeiert… bis 03 Uhr nachts. Immerhin liegen wir deutlich entfernter von dem Trubel als in Dragør und ehrlich: die Musik bis tief in die Nacht hat nicht wirklich gestört.

Wir bleiben drei Nächte, denn der Wind ist gegen uns und das am Sonntag auch noch zu schnell. Und irgendwie ist es doch ganz nett hier. Unsere Nebenlieger wechseln und wir später dann doch den Liegeplatz: ein etwas längerer Stegplatz ist frei geworden und so wechseln wir die Hafenseite. Eigentlich schade, denn unsere ersten Nachbarn, „Marilyn“ direkt vor uns und ihr Nebenlieger „Ameli“, sind wirklich nett. Aber der Wind drückt uns so unglücklich, dass wir „Marilyn“ und ihrem Buganker bedenklich nahekommen. Dann doch lieber die Seite wechseln.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag legt der Wind zu – wie vorhergesagt. Stürmisches Wetter zieht über Skanör hinweg, und die Ostsee zeigt sich von ihrer rauen Seite… und das bei strahlender Sonne. Für Sonnenanbeter ist das kein Tag zum Baden: nur vereinzelt wagen sich Mutige ins Wasser, denn die Ostsee präsentiert sich ein bisschen wie die Nordsee – aufgewühlt, grau und mit Schaumkronen auf den Wellen. Wer heute auf einen entspannten Strandtag gehofft hat, wird enttäuscht. Statt lebhafter Badestimmung herrscht eine ungewöhnliche Ruhe, und das Hafengelände wird erst zum Nachmittag etwas belebter, als sich der Wind wieder beruhigt.

Wir nutzen am Nachmittag das recht gute Hafen-W-Lan, um auf dem iPad den Start der Vendee Globe Europe in der Kieler Förde zu verfolgen. Dort weht es wohl auch recht ordentlich, sodaß die Rennziegen mit ihren Foils ins fliegen kommen. Ein Blick in MarineTraffic läßt uns erahnen, was für eine Schiffsdichte auf der Förde herrscht – und mein Großcousin Cord mit seiner „Trude“ als Zaungast mittendrin. Sein O-Ton per Whatsapp: „Mann, war es da voll! 😅 aber wir sind schön mit dem Groß auf und ab gesegelt. Irre Atmosphäre, und als die dann angefangen haben zu fliegen…toll!“

Dass es dann gleich nach dem Start den ersten Crash zwischen zwei Teilnehmern gab, wird wohl noch für etwas Diskussionen sorgen. Die anderen rauschen davon und sind nach 24 Stunden schon durchs Skagerrak und auf der Westseite Dänemarks! Einfach Irre.

Die nachmittägliche Windberuhigung und ein Blick in die Windvorhersage sind das Zeichen für uns: morgen (früh) geht es weiter. Das ist glücklicherweise auch der Plan unseres Nebenliegers, und so schleichen wir uns beide um 06.30 Uhr leise aus dem Hafen. Unser Kurs zeigt nach Südwesten – zurück nach Dänemark. Der Wind ist angenehm, sodass wir die Segel setzen können und das vertraute Geräusch des Wassers am Rumpf genießen. Nach einiger Zeit wird die schwedische Gastlandflagge ordnungsgemäß eingeholt und wieder gegen die dänische ausgetauscht; ein kleines Ritual, das den Länderwechsel markiert und dem Moment eine fast feierliche Note verleiht.

Mit jeder Seemeile, die wir der Küste näherkommen, tauchen am Horizont die strahlend weißen Klippen von Stevns Klint auf. In der Vormittagssonne leuchten sie wie ein Ruhepol nach Tagen voller Trubel. Das Meer hat sich beruhigt und die Stimmung an Bord ist entspannt. Aus der Nähe sehen wir: die alte Kirche von Højerup steht noch – wie vor zwei Wochen – auf den imposanten Kreidefelsen.

Beim Einlaufen in Rødvig steuern wir direkt „unseren“ damaligen Liegeplatz an. Große Freude: er ist nicht belegt und wie selbstverständlich legt sich Pilgrim längsseits. So gefällt uns das. Im laufe des Tages verstärkt sich bei uns der Eindruck, dass es doch schon ein wenig ruhiger im Hafen geworden ist als noch bei unserem letzten Besuch. Es laufen weniger Schiffe ein und fahren suchend durch den Hafen… weniger Familien mit schulpflichtigen Kindern. Wir haben Hoffnung, dass sich der Eindruck in den nächsten Häfen noch bestätigt. Dann gibt es vielleicht wieder freie Boxenplätze und man muss nicht aufpassen, dass jemand korrekt längsseits bei uns festmacht. Wir werden sehen…

Übrigens haben die windigen Tage in Skanör dazu beigetragen, dass ich mit meinem diesjähriges Strickprojekt gut vorankomme.

Bis dahin… 💁‍♀️💁‍♂️

Stay tuned und keep watching

Kommentare:

One Response

  1. War schön euch kennengelernt zu haben. Wir konnten uns garnicht mehr verabschieden. Weiterhin eine gute Reise Euch. Liebe Grüße
    Antje & Robert SY Marilyn

    PS.
    Toller Blog, macht Spaß zu lesen!

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