Falls jemand auf MarineTraffic gesucht hat und uns immer nur in Grömitz findet: hat alles seine Richtigkeit – leider. Unser Sende-Signal funktioniert noch, wir bewegen uns halt nur nicht von der Stelle. 🤷♀️ Und es ist immerhin Mitte Juni!
Hier jetzt mal ein kurzer Zwischenbericht – aber immer noch nichts vom segeln.
Wir warten – seit Mitte Mai – sehnsüchtig auf die Lieferung der Ersatzteile für die Reparatur unserer Motor- und Getriebesteuerung. Und das zieht sich…leider. Wir nutzen die Zeit für die eine oder andere Fahrt nach Hause, um Freunde zu treffen und bei unserer örtlichen Spargelwirtschaft das leckere weiße Gemüse zu genießen. Danach sind wir aber wieder einige Zeit an Bord und bewohnen „Pilgrim“ halt als Feriendomizil. Und nutzen die Zeit zum Aufräumen, umräumen, lesen, stricken, das Wetter genießen… Halt stopp! Hier hat sich ein Fehler eingeschlichen. Das Wetter ist nämlich weit davon entfernt, von frühlingshaftem Wonnemonat Mai sprechen zu können. Stattdessen böiger Wind, viel Regen… sehr viel Regen☔️⛈️… und eher kühle Temperaturen. Dieses windige, ungemütliche und unbeständige Wetter ist nicht dazu angetan, eine entspannte Segelzeit zu genießen. Wir bedauern unsere Segelfreunde „Skrållan Anders“ und „Jane Doe“, die aktuell – leider ohne uns 😢 – auf Törn sind. Sie müssen sich mit zeitweise recht ungemütlichem Wetter arrangieren. Trotz der isseligen Bedingungen hätten wir sie aber gerne einige Etappen begleitet. Schade schade.
von diesen Regen-Videos könnte ich noch mehrere zeigen…



Aber jammern hilft nun nicht. Doch warum dauert die Lieferung so lange? Wenn man im Internet auf den entsprechenden Firmenseiten nachliest, sind unsere gewünschten Ersatzteile alle lieferbar. Doch warum kommen sie dann nicht? Kallis Unmut führt dazu, dass er sich bis zur Deutschlandvertretung von Vetus, dem niederländischen Hersteller der von uns gewünschten elektronischen Steuerung, durchtelefoniert. Dabei stellt sich leider heraus, dass alles seine – wenn auch unbefriedigende – Richtigkeit hat. Zwischenzeitlich hatten wir nämlich schon die Schuld für die Verzögerung bei unserer Werft verortet: war vielleicht bei der Bestellung irgendetwas schiefgelaufen?
Doch nein: Vetus Niederlande hat schlichtweg im letzten Jahr groß gebaut und nach dem Umzug in den neuen Hauptsitz seine Logistikkapazitäten verdoppelt. Dabei wurden auch neue Motor-Testbereiche geschaffen, Firmenteile zusammengelegt, die EDV modernisiert und es musste umsortiert und die Logistik und Lieferabläufe neu geordnet werden. Das dauert nun mal einige Zeit. Und leider hängen sie immer noch mit Auslieferungen hinterher. Wir haben schlichtweg zum ungünstigen Zeitpunkt Reparaturbedarf. Die Teile sind aber am Lager! Immerhin. Unsere Werft trifft keine Schuld (hatten wir auch nicht wirklich geglaubt).
Also sind wir guter Hoffnung, dass dieses unleidliche Kapitel Anfang Juli (!) endlich ein gutes Ende findet und wir wenigstens ab dann auf Segeltörn gehen können.
Ein Gutes hat die Wartezeit wenigstens: wir haben Zeit, um uns um den Verkauf unseres lange nicht genutzten Spinnakerbaums zu kümmern. Einen richtigen Spinnaker haben wir garnicht an Bord, da uns das Handling mit zwei Personen zu aufregend ist. Und zum Ausbaumen unseres Vorsegels – einer Selbstwendefock – ist der Baum doch etwas lang. So haben wir ihn schon einige Zeit an Bord spazieren gefahren, wobei er, montiert an der Reling, irgendwie immer im Wege war. Nun haben wir einen netten Käufer gefunden, der leider sein Schiff im Mittelmeer liegen hat. Also Baum mit nach Hause genommen – glücklicherweise passte er so eben ins Auto! – und dort von einem lieben Freund verpackt und verschickt – Danke Jörn! Jetzt tut der Spibaum seinen Dienst in wärmeren Regionen.




Und auch ein Kühlschrank-Malheur konnten wir verhindern. Wir sind – Mathias-like – wieder einmal spät abends Heim gefahren. Mit TV-Krimi dann noch etwas austrendeln vorm zu Bett gehen – zack – Strom weg. Die ganze Wohnung dunkel. FI raus ⚡️🔌⚡️ Mist… und wer ist nun der Mörder? Zumindest läßt sich der Kühlschrank schnell als Übeltäter identifizieren. Und nun? 😴 Erst mal schlafen gehen – es ist immerhin inzwischen 02.30h – und am nächsten Morgen den Inhalt des großen Gefrierfachs retten. Glücklicherweise ist Platz in der Gefriertruhe im Keller. Wären wir auf dem Schiff gewesen, hätten wir später viele aufgetaute Lebensmittel entsorgen können. Man muss auch mal Glück haben!
Übrigens: nach einem Tag ohne Strom und längst überfälligem Austausch der Wasserfilter-Kartusche hat unser Freund Holger MacGyver alles durchgemessen und… Tataa! Kühlschrank wieder an. Läuft! Kühlt! Macht Eis! Danke 🙏
Und auch im Möbel aufbauen sind wir jetzt wieder fit. Segelfreunde sind in die Nähe von Grömitz umgezogen und hatten diverse IKEA-Kartons auszupacken. Und da wir nicht nur traurig und verärgert auf dem Schiff sitzen wollen oder permanent kreuz und quer durch Grömitz spazieren möchte, haben wir Schraubenzieher und Hammer gepackt und etwas geholfen. Regal Billy können wir jetzt wieder auf Zeit zusammenschrauben… aber bitte keine Buchungsanfragen: wir haben aktuell keine Montagetermine mehr frei 🤷♀️😉
Das Wetter hat sich Anfang Juni dann doch langsam etwas gebessert und so sitzen wir endlich auch mal bei Sonne im Cockpit und schauen den ausfahrenden Seglern wehmütig hinterher 🥹
Als nächstes sollte es dann aber endlich und hoffentlich mal Segelgeschichten geben.
Bis dahin… 💁♀️💁♂️
Stay tuned und keep watching
One Response
Hallo Ihr Zwei,
da ist ja bei Euch einiges los. Aber warum braucht man einen Motor auf dem Segelschiff? Scherz. Auf dass Ihr bald in See stechen könnt, ich drücke die Daumen.
Liebe Grüße von Olli (der mit dem Fahrrad ohne Motor 🙂