Einwassern 2021 – endlich schwimmen wir wieder…

Mutti ist aus dem Krankenhaus wieder zu Hause und wir konnten mit der Werft einen neuen Termin zum Einwassern absprechen.

Am Freitag, den 09. April können wir unser Schiff übernehmen. Doch schon auf der Hinfahrt nach Schleswig erreicht uns die Nachricht: die Lindaunis-Brücke ist defekt und niemand weiß, wann sie wieder öffnet. Es wird kräftig nach der Ursache gesucht. 

Dabei hatten wir den Plan, gleich am Samstag oder Sonntag mit dem Schiff bis nach Maasholm zu fahren. Von Montag-Mittwoch war schon seit längerem durch die Deutsche Bahn eine Brückensperrung geplant. Wir hätten es also gut geschafft. Und nun der unvorhergesehene Defekt! Shit!

Die knapp 100 Jahre alte Schleibrücke (für PkW, LkW, Fußgänger und die Bahn) gehört zu den schönsten technischen Bauwerken Schleswig-Holsteins. Aber eine weitere Instandsetzung wäre zu teuer. Nun kommt ein Neubau. Dafür wird nun schon seit längerem kräftig rund um die alte Brücke gebaut. Aktuell wird vermutet, dass sich das alte Bauwerk durch die Baumaßnahmen verzogen hat und deshalb nicht mehr korrekt schließt. Zur Zeit haben sie die Brücke sicher verriegeln können und wollen sie nicht mehr öffnen, bis der Fehler gefunden und behoben ist.

Blöd für alle Segler, die Schleswig eigentlich in Richtung  Ostsee verlassen möchten.

Wir lassen uns aber erstmal nicht unterkriegen und nutzen das schöne Wetter – Sonne, wenig Wind direkt von vorne – um unsere Segel anzuschlagen. Klappt alles prima.

Dann wird geputzt, eingeräumt und was sonst noch so ansteht… aber die Brücke bleibt zu.

So entschließen wir uns, am Sonntag erstmal wieder nach Hause zu fahren. Ist auch nieseliges Wetter, da muss man nicht auf dem Schiff die Zeit absitzen. Ich/Petra muß hier schließlich keine Urlaubstage verdaddeln… da kann ich lieber zur Arbeit gehen. Mein Chef wird sich wundern, wenn ich Montag im Büro auftauche. Glücklicherweise ist er flexibel.

Gesagt… getan…

Wir bleiben in regem Kontakt mit der Werft und der Plan für eine reguläre Brückenöffnung ab Donnerstag steht. Also quälen wir uns am Donnerstag früh aus dem Bett (04.00h) und fahren nach Schleswig. Ankunft am Hafen um 07.50h.

Schnell ablegen und los – so der Plan. Doch die Brücke ist weiter defekt. Und die Informationen der Deutschen Bahn als Bauherr sind mehr als spärlich und vage. Selbst der Brückenwärter weiß nichts genaues. Wieder nach Hause? Oder warten und hoffen? 

Erst mal ein Eis essen – direkt am Hafen gibt es super leckere und auch einige ungewöhnliche Eissorten (Milchreis, Gummibärchen, Eierlikör…) Kalli ist entsetzt wegen der skurrilen Eissorten – aber mir schmeckt es!

Nachmittags machen wir einen Ausflug und fahren mit dem Auto zur Brückenbaustelle. Sieht schon wüst aus. Aber die Brücke öffnet halt nicht. Und wissen, wie es weiter geht, tut auch niemand. 

Auf der Rückfahrt zum Hafen freuen wir uns an der schönen Umgebung. Dieser Landstrich – Angeln – ist schon eine schöne Gegend. Die Halbinsel Angeln, umschlossen von der Flensburger Förde im Norden, der Ostsee im Osten und der Schlei im Süden, geht im Westen in die Schleswigsche Geest über.

Ein bisschen Geschichte lt. Wikipedia: Das Volk der Angeln wurde schon im Jahr 98 n.Chr. erstmals erwähnt. Ab dem 5. Jahrhundert wanderten zahlreiche Angeln nach Britannien aus, wo sie wohl zunächst dienten, schließlich aber die Herrschaft an sich rissen. Sie nahmen dabei den Namen ihrer Heimatregion mit, sodass sowohl England als auch die englische Sprache ihren Namen letztlich auf die Halbinsel Angeln zurückführen.

Wir halten noch an der Schleifähre in Missunde, die wir sonst nur vom Wasser aus kennen. Das ist der erste Fähranleger, an dem wir eine Klingel für die Fähre sehen. 

Freitag machen wir dann einen weiteren Ausflug und fahren mit dem Auto nach Grömitz. Unterwegs kaufen wir bei Calle in Heiligenhafen noch den geliebten weißen Aalborg ein – den gibt es nur in Dänemark oder eben bei Dänischen Supermärkten in Grenznähe.

Und dann noch unbedingt ein Besuch bei Segelfreunden in Grömitz. Sie liegen mit ihrem Schiff schon am gewohnten Platz – nur wir eben nicht. Aber es ist schön, lieb gewonnene Nachbarn nach langer Zeit wieder zu treffen. Und dann bekommen wir noch ein super Angebot: sie wollen unser Auto aus Schleswig abholen und schon mal nach Grömitz bringen. Genial! Große Freude!! Wir lassen also einen Autoschlüssel dort und fahren wieder zurück nach Schleswig.

Wir sind sehr glücklich, dass wir so liebe Segelfreunde haben! Diesen tollen Fahrservice hatten uns auch zwei andere Freunde angeboten. Vielen lieben Dank dafür !!!

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