Die Saison kommt langsam in Gang…

…und der Hafen ist inzwischen gut gefüllt. Wir sind bisher diverse Male „nur so vor Grömitz‘ Haustür“ hin und her gesegelt und haben kleinere Mängel am Schiff beseitigt. Es ist wie verhext: nach einer Segelsaison kommt das Schiff pikobello heile ins Winterlager, zur neuen Saison sind 3-5 Dinge nicht in Ordnung. Erkläre mir bitte jemand, warum das so ist.

Der Verklicker im Masttopp – beim segeln zur Beobachtung des Kurses zum  Wind – wurde leider durch die Winterlagerwerft falsch herum montiert und erfordert ein weiteres Aufentern in den Mast – diesmal nicht nur bis zur oberen Saling (wie im April) sondern bis ganz oben. Kalli zieht mich folglich wieder den Mast hoch (und läßt mich netterweise auch wieder runter). Der Verklicker ist rasch ummontiert, allerdings wird uns jetzt klar, warum unsere WLAN-Antenne so ungewohnt schlechte Ergebnisse liefert. Offensichtlich hatte sie beim Transport des Mastes an Land – auf dem Weg vom oder zum Schiff – einen ungewollten „Feindkontakt“… und wir nun deutlich schlechteren Empfang als das ganze letzte Jahr über. Während unserer langen Reise hatte sie uns nämlich bestens geholfen.

Jetzt, im Masttopp hängend, fällt mir jedenfalls auf, dass die Antenne schief steht und etwas wackelt. Das scheint mir nicht normal, läßt sich aber jetzt nicht reparieren – wir müssen erstmal mit der Werft Kontakt aufnehmen.

Das im April neu eingezogene Großfall tauschen wir auch nochmal aus. Das neue Fall ist sowas von steif und sperrig und läuft, trotz gleichem Durchmesser wie das ursprüngliche Fall, nur sehr mühsam durch die Führungsröhren. Das Großsegel läßt sich zwar gut setzen, aber der Vorteil unseres konventionellen Segels – Großfall lösen und das Segel rauscht herunter – ist dahin. Wir müssen kräftig am Segel zerren, um es zu bergen. Das ist nicht nur sehr anstrengend, sondern auch nicht akzeptabel. Manchmal muss es schließlich mit dem Segelbergen auch mal schnell gehen. 

Wir haben glücklicherweise noch ein neues Großfall in unserem Fundus – damals original von Firma Nordship mit ausgeliefert! Schnell tauschen wir „den Fehlkauf“ gegen das Originalfall aus und jetzt rauscht das Segel wieder wie gewohnt und gewünscht nach unten. Da zeigt sich mal wieder, dass eine gut geführte Inventarliste nur hilfreich ist, wenn man auch mal reinschaut. Asche auf mein Haupt. Wenn jetzt jemand ein kaum gebrauchtes 41m langes Fall (12mm) benötigt, dann bitte bei uns melden… wir hätten eins abzugeben.

Und dann – große Freude – haben wir Besuch! Unser Freund Ulli macht auf seinem Törn gen Schweden, Ålands und Finnland glücklicherweise zu Beginn einen kleinen Schlenker und kommt bei uns in Grömitz vorbei. Oh wie schön! Wir haben viel zu erzählen und können ihm bei einem kleinen Problem helfen – er muss mal wieder hoch in den Mast. So hatten wir uns im letzten Jahr in Hudiksvall an der ostschwedischen Küste kennengelernt.

Zum Abschied geben wie ihm noch ein angemessenes Getränk mit (Rum geht an Bord immer). Und so sparsam, wie wir Ulli kennengelernt haben, wird die Flasche für die ganze Reise langen.

Jetzt wird es aber auch langsam mal Zeit für einen eigenen kleinen Törn. In der Zwischenzeit hatten wir nämlich schon amerikanische Wochen: Besuch von unserem Freund Mike (aus St.Paul/ Massachusetts), der immer gerne zum Spargelessern aus USA einfliegt und ein Wiedersehen mit unseren Freunden Kim+Kelly (aus Portland/ Oregon), die wir am Gardasee treffen.

Zu guter Letzt kümmerte sich auch noch der Maler darum, dass unsere Wohnung wieder schick aussieht. Dafür mussten wir natürlich kräftig hin und her räumen. 

Und jetzt sind wir wirklich urlaubsreif… doch bald geht es los!

Stay tuned and keep watching

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