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Nach Dänemark und dann fix nach Hause
Etappen Ystad – Klintholm – Gedser – Burgtiefe – Großenbrode / 11. – 24.07.2024 Zu nachtschlafender Zeit verlassen wir Ystad. Wir schleichen im Dämmerlicht des Morgengrauens (hoffentlich wird der Name nicht Programm) um 04 Uhr aus dem Hafen. Sonnenaufgang ist erst um 04.38 Uhr, aber es ist schon einigermaßen gute Sicht. Gemäß Definition ist Morgendämmerung bzw. Morgengrauen der Übergang von der Dunkelheit der Nacht zur Helligkeit des Tages und endet mit dem Erscheinen des oberen Randes der Sonnenscheibe über dem Horizont = Sonnenaufgang🌞. Zu dumm nur, wenn man vor lauter Wolken und grauem Wasser den Horizont nicht richtig sehen kann. Egal, Starkwind ist durch und nun der ideale Zeitpunkt für die lange und doppelt ungeliebte Etappe zurück nach Dänemark: 1. wegen der Länge, 2. wegen dem nahenden Ende unserer Reise. Einen Reiseverlauf in kürzeren Etappen ersparen wir uns, denn jedes Einlaufen in einen Hafen wird begleitet von dem unguten Gefühl: fällt das Getriebe wieder aus? Können wir stressfrei anlegen? Unterwegs ist ein Ausfall fast egal, denn entweder können wir segeln oder es ist eben Platz genug, um den Motor über die Umschaltung des Getriebes in den manuellen Betrieb wieder ans Laufen zu kriegen. Wir haben uns inzwischen an die Ausfälle gewöhnt, aber es ist schon reichlich lästig und belastend. Also jetzt noch ein langer Tag und dann sind wir schon fast wieder daheim. Der Tag ist reichlich öde, grau in grau, ab und an Regen, meist kein Wind… er hat folglich fast alles, was man sich nicht wünscht. Das positive dabei (solche Tage muss man sich schönreden): mit meinem Simrishamn-Wolle-Pullover komme ich gut voran. Keine Segelmanöver, keine Segelwechsel, keine Kursänderungen, keine unvorhergesehenen Begegnungen… immer geradeaus. Unter Motor. Zeit für ein Nickerchen. Oder eben etwas stricken. Rechts und links gucken, ob uns niemand in die Quere kommt, kann ich auch über die Stricknadeln hinweg. 🔎👀 Regen… und alles grau in Grau Und man glaubt es kaum… irgendwann taucht Møns Klint am Horizont auf und wir kommen kurze Zeit später tatsächlich in Klintholm an. Die Sonne zeigt sich dann auch endlich am Himmel – hätte sie unterwegs auch gerne schon tun dürfen – und wir genießen die Ruhe im Hafen. Einen kurzen Spaziergang müssen wir natürlich unternehmen, denn der im Mai noch fehlende Mittelsteg soll jetzt fertig und nutzbar sein. Das wollen wir sehen. Er ist, jetzt als Schwimmsteg, einigermaßen gut besucht. Leider sind viele der alten und spargeligen alten Holzdalben (noch?) nicht ausgetauscht. Ist ja auch nicht eilig… sie halten ja noch. Abends verwöhnen wir uns mit einem leckeren Abendessen: unser geliebtes Restaurant „Hyttefaded“ – wo es immer so super leckere Scholle gab – hat einen neuen Betreiber. Den wollen wir heute mal testen. Nach dem langen und langweiligen Tag auf See haben wir uns eine kleine Belohnung verdient und keine Lust zum Kochen. Also ab ins „ND122“, benannt nach dem Fischkutter des Opas des Betreibers und Koch. Leider bieten sie nur ein Menü an: acht Gerichte in sechs Gängen. Ein bisschen wie nach dem Konzept, das wir aus Svendborg (Restaurant „Resume“ bzw. „Salig Simonsgaard“) kennen. Die
Zurück an Schwedens Südküste
Etappen Åhus – Simrishamn – Ystad / 01.- 10.07.2024 Nach zwei Tagen in Åhus soll es jetzt (Montag, 01.07.24) aber nun doch nach Simrishamn gehen. Manch einer wird sich wundern, dass wir wieder in aller Herrgotts Frühe starten: heute mal um 05.30 Uhr. Aber warum sollen wir uns denn bei Wind von vorne das gewünschte Ziel erst nach vielen Kreuzschlägen erarbeiten, wenn wir die Etappe auch bei halbem Wind und quasi einem Anlieger sehr kommod erreichen können. Vorteil 1: für heute Morgen ist Westwind angesagt – das ist unserer für einen Halbwindkurs gen Simrishamn. Am späten Vormittag soll der Wind auf Süd drehen – dann müssten wir die Strecke aufkreuzen. Vorteil 2 des frühen Starts: vermutlich freie Platzwahl im Hafen. Gedacht, getan… nach einer entspannten Segeletappe bei moderatem halbem Wind erreichen wir Simrishamn… und haben tatsächlich die freie Platzwahl. Sogar unser Lieblingsplatz präsentiert sich uns und wir sind – schwupps – dran fest. Einen kurzen Augenblick überlegen wir, ob wir nicht vielleicht doch bis Ystad hätten weitersegeln sollen. „Unser“ Westwind war doch super. Doch ein Blick in die aktuelle Windvorhersage bestätigt unsere Entscheidung: der Wind kommt an der Südküste, ohne Landabdeckung, doch deutlich kräftiger aus Westen. Das heißt, wir hätten im weiteren Kursverlauf ziemlich intensiv gegen den Wind kreuzen müssen. Zudem gibt einen weiteren Punkt FÜR einen Aufenthalt in Simrishamn: die nächsten Tage sollen heftig stürmisch werden. An eine Weiterfahrt ist folglich erstmal nicht zu denken. Wir kommen daher aus Simrishamn die nächsten Tage nicht weg. Das wäre aber in Ystad genauso. Dort haben wir jedoch schon mehrfach eine Woche wegen Starkwind festgelegen… warum also dieses Mal nicht in Simrishamn eine Woche ausharren. 💨🥴🤷♀️🤷♂️ Mal schauen, was die Stadt so zu bieten hat. entspanntes segeln morgens um 06.30 Der Tag, der morgens erst etwas bedeckt begonnen hat, entwickelt sich zu einem schön sonnigen Sommertag (trotz einiger dunkler Wolken). Wieder kurze Hose zum ersten Spaziergang durch den Ort… und zur ersten Eisbude. Und da wir ja Zeit und Muße haben, werden in den nächsten Tagen auch mal einige nette Nebenstraßen erwandert… kleine kopfsteingepflasterte Gassen mit niedrigen Häuschen in Pastellfarben. Sie schmiegen sich in langen Reihen aneinander und zeigen fast alle die typischen Simrishamn-Türen: verzierte farbige Holztüren, auf denen eine Art Rosette nicht fehlen darf. Und zusätzlich natürlich überall Rosen… Rosen… Rosen… ob nun als herkömmliche Strauchrose oder als Stockrose (bzw. Bauernrose, eigentlich ein Malvengewächs, aber egal… Hauptsache Rose) … überall stehen diese bunten Gewächse an den Häusern. Das macht die schwedischen – und auch die dänischen – kleinen Ortschaften immer so schön bunt und heimelig. Leider ist es mit Fotos manchmal schwierig, denn auch hier parkt man gerne direkt vorm Haus 🤷♀️ Und, man glaubt es kaum: Simrishamn hat einen tollen Woll-Laden, der sich mir beim Schlendern durch den Ort in den Weg stellt… ist schon seltsam, dass wir uns immer irgendwie finden 🫣🧶 Das Wetter hält sich mehrere Tage hartnäckig an die Vorhersagen – immer Starkwind aus Westen – man kann es auch positiv ausdrücken: der Wind lebt deutlich auf. Das eine oder andere Mal ziehen
Zu Schwedens südöstlichen Inseln
Etappen Kalmar – Grönhögen – Utklippan – Hanö – Åhus / 22. – 30.06.2024 Die Sonne hat sich am Freitag offensichtlich total verausgabt… der Samstagmorgen (22.06.) beginnt erst in einem einheitlichen Grau in Grau, dessen Schattierungen aber über ein trübes Silbergrau zu einem trostlosen Steingrau und dunkleren Mausgrau variieren. Dann beginnt es am späten Vormittag auch noch zusätzlich heftig zu regnen. Muss das denn sein? Schauer waren leider auch schon für die vergangene Nacht vorhergesagt, daher hatten wir am Vorabend – das erste Mal in dieser Saison – unsere Kuchenbude aufgebaut. Welch gute Entscheidung! Es schüttet aus vollen Kübeln. Über ganz Südschweden liegt ein massives Regengebiet. Dann ein unverhoffter Anruf: Mathias ist auf seiner Öland-Tour „zufällig“ an einer von uns sehr empfohlenen kleinen Backstube in Stora Rör vorbeigekommen – Mormors Stenungsbaggeri & Kaffeestuga (Omas Steinofenbäckerei & Kaffeestube) – und fragt, was er denn so mitbringen könnte. Mitbringen? Häh? Wie… mitbringen. Er kauft – gefühlt – den Laden leer und steht eine Stunde später bei uns am Schiff. Volle Tüten mit süßen Teilchen und Kuchen, Brot und Baguette und verschiedene Smørrebrød-Portionen finden den Weg an Bord. Wir sind baff… und freuen uns riesig über den erneuten Besuch. Und natürlich bezieht Mathias gleich wieder „seine“ Koje im Vorschiff, denn bei dem schittigen Wetter macht Autofahren überhaupt keinen Spaß. Da sitzt man doch lieber warm und trocken auf einem Schiff, hört den Regen aufs Dach prasseln und genießt heißen Tee mit Rum… oder auch ohne Tee. Wir bedauern den einen oder anderen Segler, der, in dicke Regensachen eingemummelt, in den Hafen einläuft. Draußen ist es richtig ungemütlich. Außerhalb des geschützten Hafenbereichs kriegen die Regentropfen durch den stürmischen Wind ordentlich Geschwindigkeit. Kein Wetter zum draußen sein. Zum Abendessen gibt es an Bord dann die mitgebrachten, reich belegten leckeren typisch schwedischen Brote. Dann igeln wir uns gemütlich ein. Bei dem Dauerregen geht niemand freiwillig von Bord. Spät abends kommen noch weitere Schiffe in den Hafen: frustrierte Teilnehmer der Midsummersail. Die Regatta wurde am 20.06. in Wismar gestartet (Ziel ist Törehamn, der nördlichste Punkt der Ostsee) und die Teilnehmer hatten die letzten 20 Stunden mit richtig heftigem Wind und hohen Wellen zu kämpfen. Gerade etwas kleinere Schiffe bzw. kleinere Crews oder Solosegler legen hier (oder auch schon in einem früheren Hafen) eine mehr oder weniger lange Erholungspause ein. Einige haben aber auch schon aufgegeben, denn die Wetterbedingungen sind in diesem Jahr bisher alles andere als spaßig. Es besteht kaum die Möglichkeit, die bestehenden Zeit-Rekorde (für schnellstes Schiff, kleinstes Schiff, kleinste Crew) zu verbessern. Aber Spaß machen soll die Regatta schließlich, denn die Teilnehmer sind ja alles keine Profis, sondern „nur“ ambitionierte Fahrtensegler. Der Sonntag zeigt sich dann wieder einigermaßen annehmbar: erst bedeckt, doch nach dem Frühstück sogar etwas sonnig. Mathias startet seine Weiterfahrt quer durch Schwedens Inland in Richtung Westküste (auf der Jagd nach Orten mit lustigen Namen) und Kalli macht noch weitere Getriebetests, um am Montag dem Monteur evtl. zusätzliche Hinweise geben zu können. Der Monteur klopft dann auch pünktlich am nächsten Morgen ans Schiff. Wir
Langsam zurück gen Süden
Etappen Stora Alö – Flatvarp – Västervik – Figeholm – Påskallavik – Borgholm – Kalmar / 13.06. – 21.06.2024 Wir haben eine ruhige Nacht an unserer blauen Boje. Kein Geklappere von anderen Schiffen, wie so manches Mal im Hafen… Keine Nachbarn, die laut quatschen und ins Schiff schauen… Nur sanftes hin und her schwoien an der Ankerboje… Manchmal ein Knarzen der Vorleine, wenn sich Boje und Schiff über die Zugrichtung einigen müssen… Manchmal auch ein dumpfes „klong“, wenn das Schiff gegen die Ankerboje stößt, weil grad mal der Wind etwas nachläßt und sich dann das Schiff durch den fehlenden Winddruck in eine andere Richtung bewegen möchte… Oder hat sich etwa die Boje gelöst? Treiben wir etwa auf einen Felsen? Einen Augenblick lausche ich auf die Geräusche… Aber nein, bei dem wenigen Wind in dieser Nacht hat die Boje kein Problem, unser Schiff sicher an Ort und Stelle zu halten. Der Schlaf am Anker bzw. an der Ankerboje ist nicht ganz so tief, wie nächtens im Hafen gut vertäut. Aber es ist sooo friedlich hier in der Bucht. Und sicherlich kommt das seltsam klagende nasale Stöhnen, was morgens aus dem Wald zu hören ist, von „unserer“ Elchkuh. Bestimmt schwimmt sie gleich wieder über die Bucht… Doch nun aber genug geträumt… Aufwachen…🥱 Der Wetterbericht verspricht uns leider wieder etwas Regen ab mittags, daher planen wir nur eine kurze Etappe bis nach Flatvarp. Und diese startet gleich am frühen Morgen. Und da das Problem mit dem Getriebe kein Ende findet, bewegen wir uns ab jetzt langsam wieder gen Süden. In Flatvarp erwartet uns nur eine kleine Fischerpier, keine Versorgung, kein Wasser, kein Strom, aber auch keine Hafengebühr. Macht nix, brauchen wir alles nicht. Genau, als wir die letzte Leine fest haben, beginnt es zu regnen. Was für ein perfektes Timing! Es ist die letzten Tage leider wieder etwas kälter geworden, daher gibt es heute als Einlaufdrink mal Tee mit Rum. Und dann machen wir erstmal eine Pause – man könnte auch Augenpflege sagen😴 Draußen regnet es sich ein und zu sehen gibt es hier eh nicht viel. In Flatvarp ist nun wirklich garnichts los und die Mole strahlt etwas morbiden Charme aus. Der kleine Fischereihafen wird wohl nicht mehr wirklich genutzt und so verfällt alles ein wenig. Aber es gibt ordentliche Poller zum Festmachen, und wenn man die schmale Einfahrt gut passiert hat, ist es vor der Pier mit über 4m richtig tief. Der Blick von der Pier weg in die Bucht ist schon wirklich schön (aber ein Elch schwimmt hier bestimmt nicht durch… zu viele kleine Häuschen überall). Kalli macht sich – nach der Augenpflege – gleich wieder an seine inzwischen tägliche Bastelarbeit. Vielleicht findet sich ja doch noch irgendwo eine versteckte Sicherung, die es auszuwechseln gilt. Oder es findet sich irgendwo ein offensichtlich defektes Kabel. Oder… oder… es ist, gelinde gesagt, nervig. Ich erwandere derweil die nähere Umgebung, bei der Fehlersuche kann ich eh nicht helfen. Da wir jetzt schon die zweite Nacht ohne Landstrom sind, müssen wir mit dem Stromverbrauch ein wenig
In den Schären südlich von Stockholm
Etappen Klintehamn – Byxelkrok – Figeholm – Klintemåla – Västervik – Loftahammar – Stora Alö / 02.06. – 12.06.2024 Die Überfahrt an die Nordspitze Ölands läuft problemlos… wenn man davon absieht, dass kurz nach dem Verlassen des Hafens Klintehamn plötzlich der Motor auf Leerlauf springt. Ups… was soll das? Nun hatten wir diese so genannte Notabschaltung des Getriebes nach dem Ablegen in Visby schon einmal (ist also schon einige Zeit her), haben ihm aber keine wirkliche Bedeutung beigemessen. Getriebe wieder eingekuppelt und es ging ohne weiteren Ausfall weiter. Vielleicht doch irgendwie an den Gashebel drangekommen? Damals, in Visby, mussten wir gegen den Wind von unserem Längsseits-Platz ablegen, was mit kräftiger Motorleistung und Eindampfen in eine Spring sehr gut funktionierte (hier muss jetzt mal etwas Seglervokabular herhalten). Damals hat sich dann, kurz nachdem wir den Hafen verlassen hatten, das Getriebe ebenfalls plötzlich ausgekuppelt. Aber das kann doch „eigentlich“ nichts miteinander zu tun haben… ? … Der Motor lief anstandslos weiter, aber mit ganz geringer Drehzahl. Und jetzt wieder eine Abschaltung? Das macht Kalli doch ein wenig nervös. Erst recht, da wir uns demnächst im Schärengürtel bewegen und es da schon das eine oder andere Mal vorkommt, dass wir motoren müssen. In engen Schärenfahrwassern können wir nur segeln, wenn die Windrichtung einigermaßen passt. Gegen den Wind aufkreuzen klappt nicht so gut. Dazu kann unser Schiff nicht hoch genug am Wind gesegelt werden und bei wenig Wind kommen wir auch nicht wirklich von der Stelle. Hier kurz eine Getriebe-Erklärung: wir haben zwar einen manuellen Schalthebel am Steuerstand, aber die Schaltbefehle für das Getriebe werden von dort elektrisch an eine Box am Motor geleitet und erst diese Box bedient dann quasi manuell (über Bowdenzug) das Getriebe am Motor. Jetzt, nach der Abschaltung, erst eine kurze Gedenksekunde und den Schalthebel am Steuerstand auf „Leerlauf“ und dann wieder auf „Vorwärts“, da kuppelt das Getriebe anstandslos wieder ein und läuft weiter. Aber die Ursache des Abschaltens gilt es zu ergründen. Doch erstmal haben wir einen schönen Segeltag zurück an die Nordspitze Ölands, wieder nach Byxelkrok. Diesmal ist der Hafen noch leerer als vor einer Woche. Der Hafenmeister begrüßt uns freundlich mit „welcome back!“… er hat uns wohl wiedererkannt. Vielleicht, weil Kalli ihm letzte Woche beim Bezahlen der Liegegebühr ein kleines Fläschchen Doornkaat geschenkt hat? Alkohol ist ja bekanntlich in Schweden deutlich teurer als in Deutschland. Es ist zwar recht nett hier in Byxelkrok, aber wir möchten endlich in die Schären. Kurs West ist angesagt. Schon kurz nach dem Auslaufen aus Byxelkrok kuppelt wieder das Getriebe aus. Kalli ist mittelmäßig genervt. Jetzt startet er eine Testreihe: niedrige Drehzahl = Getriebe kuppelt nach kurzer Zeit aus; höhere Drehzahl = Getriebe läuft deutlich länger, wie gewollt. Richtig befriedigend ist das aber noch nicht. Zumal wir doch gerade erst das Plotter-Problem gelöst bekommen haben. Seit dem Austausch in Kalmar gab es nämlich keinen „Hitze-Ausfall“ mehr! Nun mag es auch an den gebohrten Be- bzw. Entlüftungslöchern liegen, doch mehrere Kontrollmessungen während des Betriebs zeigen uns eine Temperatur von ca. 40°C hinter der Geräteverkleidung
Auf nach Gotland, Schwedens größter Insel
Etappen Byxelkrok – Visby – Lickershamn – Klintehamn – Stora Karlsö / 27.05. – 01.06.2024 Weit und breit kein Land. Nur Wasser, soweit man schaut. Und Sonne. Und ab und an ein Frachter und eine Fähre. Was für ein grandioser Tag! Je näher wir der Insel Gotland kommen, desto wärmer wird es. Die letzte Stunde haben wir den Eindruck, von einem warmen Föhn angepustet zu werden. Der Wind legt nochmal etwas zu und ist erheblich wärmer geworden. Solch eine plötzliche Temperaturveränderung haben wir so noch nicht erlebt. Visby, die Hauptstadt Gotlands von der Seeseite aus zu erkennen, ist nicht sonderlich schwierig, wenn man weiß, dass es hier große Fährterminals gibt. Von Weitem sieht man sowas wie eine lange weiße Wand: die am Terminal liegenden drei Fähren. Sie fahren von Gotland nach Oskarshamn und Nynäshamn. Beim Einlaufen in den großen Hafen von Visby hat Kalli ein Déjà-Vu: überall große Fähren… wie vor 2 Jahren beim Einlaufen in Mariehamn/ Ålands. Glücklicherweise bleiben hier heute alle Fähren an ihrer Pier liegen und machen keine Anstalten, genau jetzt abzulegen. Wir können folglich ganz entspannt dicht an ihnen vorbei in das Gäste-Hafenbecken fahren. Da auch hier (noch) nicht viele Boote liegen, machen wir mal wieder längsseits an einem Steg fest. Und dann aber nix wie umgezogen – es ist Sommer🌞 und 26°C warm! Es steht daher bei Kalli auch bald ein Friseurbesuch an: die in zwischen lang gewachsene Wolle muss ab. Wozu gibt es Langhaarschneider… Nach dem langen Tag – wir waren gut 8 Stunden unterwegs – haben wir zum Kochen keine Lust mehr… nur noch etwas im Cockpit entspannen und die Stadt auf uns wirken lassen. Aber der kleine Hunger macht sich bemerkbar und so weihen wir unseren Grill-Neuzugang ein. Auf der diesjährigen ABF-Messe (eine Freizeitmesse in Hannover, immer Anfang Februar) hat uns ein smarter Verkäufer von seinem Produkt überzeugt. Ein kleiner Gasgrill, platzsparend zusammenzufalten und damit gut zu verstauen. Jetzt muss er zeigen, was er kann. Klappt gut. In Visby bleiben wir einige Zeit, denn es gibt sooo viel zu sehen. Wir erwandern die krummen kopfsteingepflasterten Gassen bergauf und bergab… es ist ordentlich hügelig hier. Nix für Fahrradfahrer. Bunte Häuschen und Kirchenruinen gehören zum Stadtbild und an allen Ecken erinnern mittelalterliche Bauten an die lange Geschichte des Ortes. Visby steht seit 1806 unter Denkmalschutz und seit 1995 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Sie ist die am besten erhaltene befestigte Handelsstadt Nordeuropas und war vom 12. – 14. Jahrhundert das führende Zentrum der Hanse im Ostseeraum. Besonders beeindruckend ist die zwischen 1250 und 1288 errichtete und fast vollständig erhaltene Stadtmauer („Rindmuren“). Sie umgrenzt mit ihren 6 bis 9m hohen Mauern und zahlreichen Türmen und Toren auf 3,5 km Länge die gesamte Altstadt. Zahlreiche alte Kirchen, Museen und Parks bieten für jeden Besucher das Passende. Viele kleine Restaurants und Cafés haben kleine Terrassen auf die schrägen Gassen gebaut und laden zum Verweilen ein. Zwischen 10 und 15 Uhr ist die Stadt allerdings etwas voller: denn fast täglich legen gegen 8Uhr ein bis zwei Kreuzfahrtschiffe am Cruise-Terminal